Gefährlicher Weg zu den Laichplätzen: Krötenwanderung startet in Bayern
München - Kröten beginnen derzeit wieder, zu ihren Laichplätzen zu wandern - Naturschutzorganisationen in Bayern suchen nach Ehrenamtlichen, die die Tiere über gefährliche Straßen tragen.
Im Moment seien erst wenige Kröten unterwegs, sagte ein Sprecher des Bundes Naturschutz (BN): "Es ist ihnen noch zu trocken." Temperaturen über fünf Grad und Regen seien ideale Bedingungen für die Krötenwanderung, so der Experte.
Den Winter verbringen die Tiere meist in Erdlöchern oder unter Asthaufen, wo sie vor dem Frost geschützt sind. Im Frühjahr wandern sie dann zu Gewässern, in denen sie ihre Eier, den Laich, ablegen können. Häufig führt der Weg über stark befahrene Straßen.
Einzeln hinübergetragen werden die Kröten aber nur in Ausnahmefällen, wie der Sprecher des BN erklärte. Meist stellen Tierschützer in der Nähe der Straße mobile Zäune auf, die die Kröten nicht überqueren können. Alle paar Meter wird entlang des Zauns ein Eimer in den Boden eingelassen.
"Die Kröten wandern dann an dem Zaun entlang und fallen in die Eimer", sagte der BN-Sprecher. "So kann man viele auf einmal über die Straße bringen."
Von wann bis wann die Krötenwandersaison in Bayern dauere, könne man nicht pauschal sagen: "Es hängt von den klimatischen Bedingungen ab." In den milden Regionen Unterfrankens wagten sich die Tiere meist früher aus ihren Winterquartieren, in den kühlen Regionen am Alpenrand oder im Bayerischen Wald erst später. In der Regel ziehe sich die Krötenwanderung pro Region über sechs bis acht Wochen hin.
In den vergangenen Frühjahren habe der BN aber immer weniger Kröten beobachtet. "Wenn es mal zwei Wochen am Stück gutes Wanderwetter gibt, kann die Krötenwanderung auch sehr schnell gehen", sagte der Sprecher.
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