Mord an Blumenverkäuferin in Oberfranken: Wollte der Täter nur die Kasse leeren?
Coburg/Lichtenfels - Ein wegen Mordes an einer Blumenverkäuferin in Oberfranken angeklagter 18-Jähriger hat womöglich aus finanziellen Motiven gehandelt.
Der damals 17-Jährige soll laut Anklage im März 2023 beschlossen haben, ein Ladengeschäft in Lichtenfels zu überfallen, um die Tageseinnahmen zu erhalten.
Dies teilte ein Sprecher des Landgerichts Coburg am Donnerstag zu dem am 16. Januar beginnenden Mordprozess mit.
Am Abend des 10. März soll der junge Mann deshalb das Blumengeschäft betreten und mit einem Küchenmesser mehrfach auf die 50 Jahre alte Floristin eingestochen haben.
Anschließend soll er mehrere Hundert Euro aus der Kasse genommen haben. Die Frau starb an ihren Verletzungen. Bislang hatte die Staatsanwaltschaft auch nach der Anklageerhebung im August 2023 keine näheren Angaben zu der Tat gemacht.
Der Prozess vor der 1. Großen Jugendkammer wird aufgrund des Alters des Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt.
Angeklagter schweigt seit zehn Monaten zu den Vorwürfen
Passanten hatten damals die Leiche der Frau entdeckt, nachdem sie bemerkten hatten, dass deutlich nach Ladenschluss im Außenbereich noch alles aufgebaut und die Eingangstür unverschlossen war.
Den Angeklagten hatten Polizisten gut zwei Wochen nach der Tat festgenommen. Im April fanden Ermittler zudem die mutmaßliche Tatwaffe und DNA-Spuren des Deutschen am Tatort.
Zu den Vorwürfen hat sich der Angeklagte den Angaben nach bislang nicht geäußert. Er sitzt seit März 2023 in Untersuchungshaft.
Titelfoto: Eberlein/vifogra/dpa