Mit dem Flugtaxi ans Ziel? Nächster Schritt zeichnet sich bereits ab!
München - Auf in die Zukunft? Der bayerische Flugtaxi-Pionier Lilium soll mit massiven Staatshilfen gefördert werden.
Das Kabinett in Bayern habe beschlossen, dem Unternehmen aus Oberpfaffenhofen bei München eine Haftungsübernahme über einen erheblichen Kredit in Höhe von 50 Millionen Euro zu gewähren, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (52, CSU) nach einer Sitzung in der Landeshauptstadt.
Voraussetzung sei, dass sich die Bundesregierung in gleicher Weise beteilige. Es handelt es sich folglich insgesamt um eine Summe von 100 Millionen Euro.
Das Bundesverkehrsministerium begrüßte den entsprechenden Beschluss aus dem Freistaat und kündigte an, die notwendigen Schritte auf den Weg zu bringen und mit dem Bundesfinanzministerium die Unterstützung für das Unternehmen zu prüfen.
Über eine staatliche Bürgschaft müsse der Haushaltsausschuss des Bundestages entscheiden. "Wir wollen diese Schlüsseltechnologie in deutscher Hand behalten und eine Abwanderung ins Ausland verhindern", hieß es.
Förderung von Flugtaxi-Hersteller: Volocopter gescheitert, Lilium monatelang in der Schwebe
Um die Förderung von Flugtaxi-Herstellern gibt es seit Jahren Streit. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (53, Freie Wähler) hatte sich etwa immer wieder gegen staatliche Förderung der Unternehmen Volocopter und Lilium gesträubt.
Im Falle Volocopter war die Diskussion um eine staatliche Förderung dann negativ verlaufen, die Entscheidung zu Lilium hing monatelang in der Luft.
Bei dem Votum für die Unterstützung für Lilium habe es sich um eine "industriepolitische Richtungsentscheidung des Ministerpräsidenten und des gesamten Kabinetts" gehandelt.
Lilium hatte zuletzt öffentlich mit einem Verkauf an ausländische Investoren und einer Verlagerung seines Standortes geliebäugelt, nachdem eine Entscheidung über Staatshilfen ausgeblieben war.
Lilium-Jets sind gefragt! Bestellungen aus diversen Ländern liegen bereits vor
Flugtaxis werden etwa in China bereits produziert. Mit den senkrecht startenden Maschinen sollen Flüge von bis zu wenigen Hundert Kilometern möglich werden. So könnten Geschäftsreisende vom Flughafen direkt zu ihrem Ziel gebracht werden.
Auch eine Alternative zu ICE-Strecken ist im Gespräch. Der Prototyp des Lilium-Jets hat sieben Sitze und wird elektrisch angetrieben. Es gibt Bestellungen aus diversen Ländern. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 1000 Mitarbeiter.
Titelfoto: -/Lilium/dpa