Aiwangers irre Thesen: Grüne wollen, dass Bürger AfD wählen - kein konservatives Profil bei Union

München - Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (52) fährt einen neuen politischen Kurs: Er will sich und seine Freien Wähler (FW) als einzig denkbare Brandmauer zur AfD inszenieren.

Gewagte Thesen: Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (52) hat spannende Theorien über die AfD - und sieht sich selbst und seine Partei als einzige Brandmauer.
Gewagte Thesen: Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (52) hat spannende Theorien über die AfD - und sieht sich selbst und seine Partei als einzige Brandmauer.  © Daniel Löb/dpa

Grund dafür sei, dass die CDU "kein konservatives Profil mehr hat", wie er der "Bild am Sonntag" sagte. Die CDU "funktioniert schlichtweg nicht". Auch gegen die CSU hat er was im Gepäck.

"Wenn es uns nicht gäbe, würde es auch in Bayern eine große Wählerwanderung zur AfD geben", ist der 52-Jährige überzeugt.

Nach seinem Auftritt auf einer Kundgebung gegen das geplante Heizungsgesetz der Ampel-Koalition wurde Aiwanger nach seinen Aussagen heftig kritisiert. Zahlreiche Politiker - auch von Koalitionspartner CSU - warfen dem FW-Chef vor, sich an rechtspopulistischen Parolen zu bedienen.

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Aiwanger sagte auf der - unter anderem von Kabarettistin Monika Gruber (51) mitorganisierten - Demonstration vor rund 13.000 Menschen: "Jetzt ist der Punkt erreicht, wo endlich die schweigende große Mehrheit dieses Landes sich die Demokratie wieder zurückholen muss."

Die Bayern-AfD hat sich daraufhin lobend über Aiwanger zu Wort gemeldet, er habe "wie ein ganz engagierter AfD-Minister" gesprochen und "im Endeffekt unsere Worte in Duktus und Tonfall verwendet".

Das alles scheint dem Wirtschaftsminister nicht gefallen zu haben. Gegenüber der "Neuen Zürcher Zeitung" sagte Aiwanger daraufhin: "Mit dieser linken Masche lasse ich mich nicht mundtot machen."

Steile These: Grüne regieren mit, solange die AfD Wähler gewinnt

Er ist - trotz der zahlreichen Reaktionen aus der Politik - der Meinung, es würde ihn die "linke Presse als Rechten" hinstellen.

Nun versucht er, sich für die anstehende Landtagswahl am 8. Oktober 2023 als Brandmauer zur AfD in Position zu bringen. Seine Überzeugung gegenüber der "Bild am Sonntag": Viele AfD-Wähler wären keine Rechten, man würde diese Partei nur aus Protest wählen.

Und er behauptet weiter: "Die Grünen wollen, dass möglichst viele Bürger aus Frust AfD wählen." Denn das sei "die beste Garantie, dass sie selbst mitregieren".

Titelfoto: Daniel Löb/dpa

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