Krankenstand "besorgniserregend": Das macht Bayern besonders zu schaffen

München - Psychische Erkrankungen haben in Bayern im ersten Halbjahr zu mehr und längeren Krankschreibungen geführt.

Immer mehr Menschen müssen sich wegen psychischer Erkrankungen arbeitsunfähig melden.
Immer mehr Menschen müssen sich wegen psychischer Erkrankungen arbeitsunfähig melden.  © Jens Büttner/dpa

Pro 100 Arbeitnehmer fielen alleine für diesen Bereich knapp 155 Ausfalltage an - 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie eine Auswertung der Krankenkasse DAK ergab.

Damit sind psychische Erkrankungen zwar nur die drittstärkste Ursache für Krankschreibungen, zeigen aber einen besonders starken Anstieg.

"Ein weiterer Anstieg beim Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen ist besorgniserregend", sagte der Landeschef der DAK-Gesundheit, Rainer Blasutto.

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"Die bayerischen Beschäftigten stehen in diesen Krieg- und Krisenzeiten weiterhin unter Druck. Arbeitgeber sollten Stress und mögliche Belastungen in den Fokus rücken und sich verstärkt mit Fragen der psychischen Gesundheit ihrer Belegschaft befassen."

Die meisten Fehltage entfielen mit 173 pro 100 DAK-versicherter Arbeitnehmer auf Krankheiten des Atmungssystems wie Erkältungen, Schnupfen oder Corona. Hier zeigte sich allerdings ein Rückgang um sieben Prozent. Das Muskel- und Skelettsystem war für 166 Fehltage verantwortlich - ein leichter Zuwachs um 3 Prozent.

Platz vier nehmen Verletzungen mit stabil 98 Tagen ein.

Bayern am Krückstock? Ungewöhnlich hoher Krankenstand

Insgesamt stellte die Auswertung, für die das Berliner IGES Institut Daten von rund 321.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten untersuchte, einen ungewöhnlich hohen Krankenstand von rund fünf Prozent im ersten Halbjahr in Bayern fest.

Das sind etwas weniger als die 5,6 Prozent, die eine ähnliche Analyse der KKH vor zwei Wochen ergeben hatte. Auch dort hatte man allerdings einen Höchstwert festgestellt - und auch dort lag Bayern mit seinen Werten unter dem Bundesschnitt.

Da die Versicherten der Krankenkassen kein exaktes Abbild der Gesamtbevölkerung sind, können die Werte abweichen, angesichts der hohen Zahlen untersuchter Fälle bieten sie aber dennoch ein gutes Bild der Entwicklung.

Titelfoto: Jens Büttner/dpa

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