"Koan Kellner für Sellner": Bündnis setzt ein Zeichen, Rechtsextremist verlässt das Land
Passau - Eigentlich wollte der rechtsextreme Autor Martin Sellner (35) am gestrigen Sonntagnachmittag im Zuge seiner Lesereise in Passau einen Halt einlegen. Das "Bündnis für Demokratie und Vielfalt" setzte vor Ort ein klares Zeichen.
Wie die Polizei mitteilte, war Sellner gegen 15.20 Uhr in die Stadt in Niederbayern eingereist, wollte an der Ortsspitze den Abschluss seiner Lesereise abhalten. Daraus wurde allerdings letztlich nichts.
Unter dem Motto "Koan Kellner für Sellner" hatte lediglich wenige Minuten nach der Ankunft des 35-Jährigen die Auftaktkundgebung des Bündnisses am Europlatz begonnen, zu der sich laut Beamten rund 250 Demonstrierende eingefunden hatten.
Anschließend marschierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Bahnhofstraße in Richtung Ludwigsplatz. Die Versammlung wurde kurz darauf mit einer Abschlusskundgebung etwa gegen 16 Uhr in der Ludwigsstraße ohne Störungen beendet.
Da es jedoch zwischen "Versammlungsteilnehmern der politischen Gegengruppierungen" zu "verbalen Sicherheitsstörungen" kam, wurde gegenüber Sellner und den Teilnehmenden an dessen Lesereise durch die Polizei ein Platzverweis ausgesprochen. Der Österreicher sei diesem demnach entsprechend nachgekommen und im Anschluss auch aus Deutschland ausgereist.
Ein direktes Aufeinandertreffen zwischen den jeweiligen Gruppierungen konnte durch die Einsatzkräfte verhindert werden. Während der Versammlung kam es außerdem den Angaben zufolge zu keinerlei Verkehrsstörungen in der Innenstadt Passaus. Auch wurden bei dem Einsatz weder Kräfte der Polizei noch Versammlungsteilnehmende verletzt.
Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa