Klimawandel trifft Bayerns Seen: Mehr Plankton und Algen
Iffeldorf- Auch Bayerns Seen sind Forschern zufolge spürbar vom Klimawandel betroffen.
"Bereits heute ist die Biodiversität der Unterwasservegetation bayerischer Seen infolge des Klimawandels verringert. Eine weitere Erwärmung der Seen führt zu einem weiteren Verlust der Artenvielfalt", bilanzierten die Wissenschaftler der Technischen Universität München anlässlich der Vorstellung ihrer Langzeitstudie am Dienstag in Iffeldorf.
Demnach machen steigende Wassertemperaturen und häufigere Hochwasserereignisse den Gewässern zu schaffen. Durch die Wärme nehme das Algen- und Bakterienwachstum zu.
"Eine Folge: Es wachsen Algen, die bei Menschen schädliche Reaktionen auslösen können."
Während derzeit gut die Hälfte aller Seen in Bayern geeignete Bedingungen für nicht heimische Arten bieten, könnten bei einem durchschnittlichen Temperaturanstieg um 1,5 Grad mehr als drei Viertel der Gewässer von nicht heimischen Arten besiedelt werden.
Schon jetzt trete etwa das früher seltene, wärmeliebende Große Nixkraut vermehrt auf.
"Die Temperatur- und Nährstoffzunahmen führen zu einem verstärkten Zuwachs an Plankton"
In den Bergseen zeige sich der Klimawandel ebenfalls, hieß es. So habe sich dort in den zurückliegenden 50 Jahren die mittlere Phosphorkonzentration infolge der Erwärmung fast verdoppelt. "Die Temperatur- und Nährstoffzunahmen führen zu einem verstärkten Zuwachs an Plankton", erläuterten die Fachleute. Zudem hätten auch Einträge durch Sedimente und Muren und verringerte Eisbedeckungen Folgen für Pflanzen und Tiere in diesen Ökosystemen.
Für die vom Bayerischen Umweltministerium beauftragte Langzeitstudie hatten die Experten 43 Bergseen, davon 14 in den Tiroler Alpen, sowie weitere 54 Seen in Bayern über 15 Jahre hinweg untersucht.
Titelfoto: Daniel Vogl/dpa