Klimaschutz: Ministerin will Waldbesitzer und Landwirte ins Boot holen
Passau - Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (45) setzt beim Klimaschutz auf die Zusammenarbeit mit Bauern und Waldeigentümern.
"Denn Klimaschutz wird nur mit den Bauern und Waldbesitzern gehen und nicht gegen sie", sagte die CSU-Politikerin der Mediengruppe Bayern für die Samstagsveröffentlichung.
"Sie haben selbst das allergrößte Interesse, ihre und unsere Lebensgrundlage zu bewahren." Sie seien für sie die wahren Klimaaktivisten. "Und nicht die Straftäter, die auf der Straße kleben."
Auch die Bundesregierung müsse verstehen, dass die Land- und Forstwirtschaft beim Klimawandel nicht das Problem sei, sondern Teil der Lösung.
Kaniber warf außerdem dem bayerischen Wirtschaftsminister und Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger (52) Unehrlichkeit im Umgang mit dem Klimawandel vor.
"Wer zum Beispiel den Klimawandel runterspielt und den Eindruck vermittelt, es gäbe keinen Grund zur Sorge, agiert gegenüber den betroffenen Bauern unehrlich", sagte sie in dem Interview. Statt die Realität zu ignorieren, müsse die Landwirtschaft zukunftsfest gemacht werden.
Seitenhieb gegen Aiwanger: "Müssen ehrlich zu den Menschen sein"
"Da können wir doch die Probleme nicht einfach wegwischen - erst recht nicht ein gelernter Landwirt wie der Wirtschaftsminister."
Als Politiker bekomme man ein Problem, wenn man Dinge verspreche, die man nicht halten könne, sagte Kaniber weiter.
"Wir müssen ehrlich zu den Menschen sein und Lösungen suchen. Denn alles andere schafft Verunsicherung und Politikverdrossenheit und nutzt am Ende nur den extremen Rändern. Es ist fatal, wenn jemand zündelt und dann weg ist, wenn es brennt."
Titelfoto: Daniel Vogl/dpa