IG Metall fordert mehr Lohn: Diese 59 Betriebe in Bayern treten nun in den Streik

München - Im Tarifkonflikt bei der Metall- und Elektroindustrie zieht die IG Metall in Bayern die Daumenschrauben an: Für den heutigen Donnerstag rief die Gewerkschaft zu Warnstreiks in gleich 59 Betrieben auf.

Ein Gewerkschaftsmitglied befestigt eine Fahne der IG-Metall an einem Fahrzeug. Am heutigen Donnerstag droht der größte Warnstreiktag in Bayern seit Ende der Friedenspflicht am 2. März.
Ein Gewerkschaftsmitglied befestigt eine Fahne der IG-Metall an einem Fahrzeug. Am heutigen Donnerstag droht der größte Warnstreiktag in Bayern seit Ende der Friedenspflicht am 2. März.  © Armin Weigel/dpa

Regionaler Schwerpunkt ist Nürnberg, wo um 12 Uhr mittags Metaller in 28 Betrieben zeitgleich ihre Arbeit zwei Stunden früher beenden sollen.

"Die Spätschicht bei Audi in Ingolstadt wird am Abend ebenfalls früher Schluss machen, begleitet von Aktionen an den Werkstoren", kündigte die IG Metall an.

Es wäre der größte Warnstreiktag in Bayern seit Ende der Friedenspflicht am 2. März. Das zeige die Bereitschaft der Beschäftigten, "für stabile Einkommen und sichere Jobs zu kämpfen", betonte IG-Metall-Bezirkschef Johann Horn.

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Er will am Mittag bei einer Kundgebung in Aschaffenburg vor Beschäftigten von Linde Material Handling und zweier weiterer Betriebe sprechen.

Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit 3,8 Millionen Beschäftigten vier Prozent mehr Lohn - wo es in einem Betrieb schlecht läuft, in Form einer Vier-Tage-Woche mit Lohnausgleich. Die Arbeitgeber bieten - nach einer Nullrunde in diesem Jahr - Lohnerhöhungen erst ab nächstem Jahr und fordern automatische Abweichungen vom Tarifniveau für schwächere Betriebe.

Der Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie hatte kritisiert: "Wenn jetzt Unternehmen bestreikt werden, die froh um jeden Auftrag sind, dann widerspricht das dem von der IG Metall ausgesprochenen Ziel der Beschäftigungssicherung vollkommen."

Verband kritisiert: "Widerspricht dem von der IG Metall ausgesprochenen Ziel der Beschäftigungssicherung"

Nach vier Verhandlungsrunden ohne Annäherung hatten die Tarifparteien in Bayern Ende Februar eine "Denkpause" vereinbart. Einen neuen Verhandlungstermin gibt es noch nicht. In Bayern arbeiten rund 840.000 Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie. Die IG Metall Südwest hatte bereits betont, die Gewerkschaft könne die Warnstreiks noch wochenlang fortsetzen.

Am Donnerstag sollen in Nürnberg die Beschäftigten bei MAN Truck & Bus, Siemens, Siemens Energy, Robert Bosch, Vitesco, ZF, Bosch-Rexroth, Diehl Aerospace, BSH Hausgeräte, Leoni und anderen Betrieben um 12 Uhr Feierabend machen. Im Audi-Stammwerk in Ingolstadt soll die Spätschicht schon um 20.45 Uhr Schluß machen.

In München sind Aktionen bei Krauss Maffei Wegmann, Siemens Mobility Robert Bosch geplant, in Regensburg bei Vitesco, Continental und Siemens. in Augsburg bei Kuka.

Titelfoto: Armin Weigel/dpa

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