Hütte am Spitzingsee muss schließen: Wanderer landeten nach Besuch teils im Krankenhaus!
Spitzingsee - Das Rotwandhaus musste vorläufig schließen. Der Grund? Zahlreiche Fälle von teils schweren Magen-Darm-Erkrankungen bei Besuchern der Alpenvereinshütte!
Man suche nun nach der Ursache, sagte eine Mitarbeiterin der Münchner Alpenvereinssektion Turner-Alpen-Kränzchen am Dienstag auf Anfrage.
Nach Angaben des Landratsamtes mussten 21 Personen durch die Bergwacht wegen starken Magen-Darm-Beschwerden versorgt werden, sieben von ihnen müssten stationär in einem Krankenhaus betreut werden.
Aufgrund der Vielzahl an Fällen habe das Gesundheitsamt Miesbach Maßnahmen ergriffen und unter anderem zahlreiche Beprobungen angeordnet. Die Ursache für die Erkrankungen sei derzeit völlig unklar - und damit auch die Schuldfrage. Rein vorsorglich bleibe die Hütte vorerst geschlossen.
"Wir können weder Tagesgäste noch Übernachtungsgäste empfangen. Wir hoffen, euch ein andermal bei uns begrüßen zu dürfen", heißt es auf der Internetseite der Berghütte.
Rotwandhaus war bereits vor gut einer Woche kurzzeitig geschlossen
Die ersten Fälle seien vor gut einer Woche gemeldet worden. Daraufhin war das Haus bereits kurzzeitig geschlossen worden. Nachdem Wasserproben kein Ergebnis brachten, habe man wieder geöffnet. Anschließend seien jedoch erneut Fälle aufgetreten.
"Jetzt haben wir gesagt: Wir sperren zu, bis die Ursache geklärt ist", sagte die Sektionsmitarbeiterin. Es sei bisher nicht abschätzbar, wie lange sich das hinziehen werde. Man sei im Kontakt mit den Behörden.
Bis zu tausend Tagesgäste besuchen bei schönem Wetter die Hütte des Deutschen Alpenvereins (DAV) auf gut 1700 Metern oberhalb des Spitzingsees, die der die Sektion Turner-Alpen-Kränzchen gehört und an einen Wirt verpachtet ist. Die Hütte ist auch Ziel für Mountainbiker sowie Kletterer, die sich die nahen Ruchenköpfe als Ziel vorgenommen haben.
Die Sektion wandte sich in einem Schreiben an die anderen Hütten in der Gegend und berichtete über die Schließung, damit Wanderer informiert werden könnten.
Titelfoto: Angelika Warmuth/dpa