Grusel-Fund: Mehrere Skelette bei Bauarbeiten für Seniorenheim im Erdboden entdeckt
Nürnberg - Es könnte eine Nachricht von bundesweiter, wenn nicht sogar internationaler Tragweite werden: Bei Bauarbeiten im mittelfränkischen Nürnberg wurden zahlreiche Schädel und Knochen freigelegt.
Wie verschiedene Medien berichten, könnte es sich hierbei um einen der größten - vielleicht sogar um den größten - Pestfriedhof in Deutschland handeln, der bisher entdeckt wurde.
Die ersten Skelette hatte man bereits im November des vergangenen Jahres aufgefunden. Es wurde ein Nachrichtenstopp durch die Stadt Nürnberg verhängt.
Seitdem dauern die archäologischen Arbeiten an - und sind bis heute noch nicht zu Ende. In der kommenden Woche möchte der Oberbürgermeister der Stadt, Marcus König (43, CSU), vor die Presse treten, um Details bekannt zu geben.
Auch er bezeichnete den Fund bereits als "anscheinend eines der größten Pestgräber deutschlandweit", wie ihn die "Nürnberger Nachrichten" zitieren.
Man geht nach ersten Informationen aus dem Umfeld davon aus, dass es sich um einen Friedhof aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts handelt, das dort auf der Baustelle im Stadtteil St. Johannis ausgegraben wird.
Fundort der Leichen in der Nähe des alten Sebastianspitals
Die Bauarbeiten wurden ursprünglich für die vorbereitenden Maßnahmen eines Neubaus für ein Seniorenheim gestartet.
"Die Dimension hat nach Ansicht der Archäologen bundesweite, wenn nicht sogar europaweite Bedeutung", bestätigte die Stadt Nürnberg in einer Pressemeldung am Donnerstag.
Der Fundort der Leichen befindet sich an der Großweidenmühlstraße/Ecke Brückenstraße - ganz in der Nähe des alten Sebastianspitals und des Johannis-Friedhofs.
In Bayern gab es immer wieder Pestausbrüche im 14. und im 17. Jahrhundert, mit enormen wirtschaftlichen und demografischen Folgen. Unter anderem auch im Zusammenhang mit dem Dreißigjährigen Krieg, der zwischen 1618 und 1648 wütete.
Am Dienstag, dem 20. Februar, sollen durch den Oberbürgermeister die aktuellen archäologischen Details bei einem Pressegespräch öffentlich gemacht werden.
Titelfoto: News5 / Oswald