Gerhard Polt bemitleidet Nicht-Bayern: "Mit so einer Spracharmut"
Regensburg - Weil er auf und abseits der Bühne Dialekt spricht, ist der Kabarettist Gerhard Polt (80) in Regensburg mit der "Bairischen Sprachwurzel" ausgezeichnet worden.
"Wir haben allen Grund, dass wir ein großes Selbstbewusstsein haben mit dieser Sprache. Es ist ein Ozean", sagte Polt am Samstag im Museum der Bayerischen Geschichte.
Für alle Nicht-Bayern hat der Kabarettist Mitgefühl, denn die hätten es natürlich nicht leicht: "Da muss man ein bisserl Mitleid haben, wenn man mit so einer Spracharmut leben muss."
Der Bund Bairische Sprache verleiht den Preis an Persönlichkeiten, die in der Öffentlichkeit an ihrem Dialekt festhalten. Gerhard Polt stehe für Satire mit einem beispiellosen Tiefgang - und das in mittelbairischem Dialekt, sagte der Vereinsvorsitzende Sepp Obermeier und überreichte die 14 Kilogramm schwere gläserne Skulptur. Der Kabarettist habe das Preisvergabekriterium übererfüllt.
Zu den bisher Ausgezeichneten zählen Moderator Werner Schmidbauer (61), Musiker Hans-Jürgen "Haindling" Buchner (78), Landtagspräsidentin Ilse Aigner (58), Regisseur Markus H. Rosenmüller (49), Kabarettistin Luise Kinseher (54) und auch der 2022 gestorbene frühere Papst Benedikt XVI. (†95).
In den vergangenen Jahren ging die Veranstaltung in der Regel im August während des Gäubodenvolksfestes in Straubing über die Bühne.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa