Gefängnisse in Bayern werden wieder voller! Aus diesem Grund sitzen die meisten Gefangenen ein
München - In Bayerns Gefängnissen wird es wieder voller! Die Coronavirus-Maßnahmen werden zurückgefahren, es ist weniger Platz etwa für Quarantänen nötig. Auf die Füße treten sich die Gefangenen aber dennoch noch lange nicht.
Nach den jüngsten Daten von Ende Oktober dieses Jahres waren im Freistaat 9658 Haftplätze belegt. Im Vorjahr waren es im Schnitt deren 9032 gewesen.
Wichtig: Die niedrigeren Belegungszahlen in den Jahren 2021 und 2022 seien Absicht gewesen und deshalb nicht repräsentativ, teilte das bayerische Justizministerium in München auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (DPA) entsprechend mit.
Denn um Platz etwa für Quarantänen zu schaffen, sei im Zuge der Pandemie unter anderem die Zahl der Neuzugänge reduziert worden. "Seither steigen die Belegungszahlen wieder kontinuierlich an."
In Bayern gibt es derzeit 36 Gefängnisse und zudem sechs Jugendarrestanstalten mit insgesamt 11.922 Haftplätzen - es sind also noch reichlich Kapazitäten vorhanden.
"Der bayerische Justizvollzug nutzt die aktuell niedrigen Gefangenenzahlen insbesondere auch dazu, die Belegung der Gemeinschaftsräume zu reduzieren und Gefangene überwiegend in Einzelhafträume unterzubringen", hieß es.
Körperverletzung, Totschlag und Mord: 1643 Menschen wegen Straftaten gegen Personen in Haft
In den Justizvollzugsanstalten ist der weitaus größte Teil der inhaftierten Personen männlich. 9073 Männer standen zuletzt 585 Frauen gegenüber. Knapp zwei Drittel (6304) aller Insassen verbüßten eine Strafhaft. Darunter sind 43 Menschen - nur Männer derzeit -, die wegen der festgestellten Schwere ihrer Tat nach der eigentlichen Haftstrafe weiter in Sicherungsverwahrung sind.
Weitere 3087 Menschen saßen zum Stichtag in Untersuchungshaft, 158 Männer und Frauen in Abschiebehaft. Insgesamt 141 Personen waren noch minderjährig. Die meisten Insassen, 1643 an der Zahl, saßen zuletzt wegen Straftaten gegen Personen (ausgenommen im Straßenverkehr) in Haft. Damit sind entsprechend etwa Körperverletzung, Totschlag und Mord gemeint.
Auch Diebstahl und Unterschlagung brachten viele (1083) hinter Gitter, dich gefolgt von anderen Vermögens- sowie Eigentumsdelikten (798). Wegen sexuellen Übergriffen und Vergewaltigung saßen Ende Oktober 577 Personen ein.
Titelfoto: Daniel Karmann/dpa