"Rechtsextremistische Ausrichtung": Sparkasse schickt Mahn-Post an AfD-Spender

Roth - In Mittelfranken erhielten Kunden der Sparkasse, die an die AfD spendeten, unerwartet Post - mit einer Aufforderung, dies künftig nicht mehr zu tun.

Spenden an die AfD verboten? Die Sparkasse in Roth weist diese Vorwürfe zurück. Offenbar hat ein einzelner Mitarbeiter eigenständig Briefe an die Spender verschickt.
Spenden an die AfD verboten? Die Sparkasse in Roth weist diese Vorwürfe zurück. Offenbar hat ein einzelner Mitarbeiter eigenständig Briefe an die Spender verschickt.  © NEWS5 / Grundmann

Wie die rechte Wochenzeitung "Junge Freiheit" berichtet, sollen mehrere Spender einen solchen Brief von der Sparkasse Mittelfranken-Süd erhalten haben.

"Der Zahlungsempfänger hat eine rechtsextremistische Ausrichtung. Die Sparkasse Mittelfranken-Süd akzeptiert solche Zahlungen nicht", wird aus dem Schreiben zitiert.

"Stellen Sie bitte im eigenen Interesse solche Zahlungen ein."

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Ein Sprecher der betroffenen Bankfiliale hatte auf Pressenachfragen erklärt, dass es sich hierbei um ein "menschliches Versehen unsererseits" handeln würde.

Konkret äußerte man sich nicht dazu, wie es genau zu dem Schreiben gekommen sei: "Als öffentlich-rechtliches Kreditinstitut ermöglichen wir allen gesellschaftlichen Gruppen und Personen, unabhängig von deren politischen Zielen, Zugang zu kreditwirtschaftlichen Leistungen."

Eine Zahlung an die AfD sei weiterhin möglich, solange deren Verfassungswidrigkeit nicht rechtskräftig festgestellt wurde.

FDP-Vize Kubicki fordert Aufklärung des Falles

"Aufgrund eines Fehlers ist das Ganze passiert. Wir haben den Kunden darüber informiert", zitiert die "Bild" einen Sprecher. Man habe sich bereits bei dem Spender entschuldigt.

Es besteht der Verdacht, dass ein einzelner Mitarbeiter der Sparkasse oder einer deren Dienstleister den Mahn-Brief eigenmächtig geschrieben und verschickt habe. In der hauseigenen IT wäre so ein Fehler nicht feststellbar. Vermutlich will man die Angelegenheit intern aufarbeiten und entsprechend darauf reagieren.

"Man muss kein Freund der AfD sein, um festzustellen, dass ein solches Droh-Schreiben nichts mit einer demokratischen Auseinandersetzung zu tun hat", kritisiert auch Bundestags- und FDP-Vize Wolfgang Kubicki (71) den Vorfall gegenüber der "Bild" und fordert Aufklärung.

Titelfoto: NEWS5 / Grundmann

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