Drohnen über Knast: Abwurf von Objekten, bald sogar ein erster Ausbruch?

Von Elke Richter

München - Drohnen sorgen in Bayern für Probleme: Justizvollzugsangestellte haben im Freistaat mindestens zehn über Gefängnissen des Freistaats registriert.

Drohnen werden in Bayern zum Problem. (Symbolbild)
Drohnen werden in Bayern zum Problem. (Symbolbild)  © Peter Kneffel/dpa

Im Vorjahr waren es noch sechs Sichtungen, wie das Justizministerium der Deutschen Presse-Agentur bezüglich der Anzahl an Zwischenfällen mitteilte.

Mit den Drohnen werden dabei nicht nur verbotene Gegenstände in die Gefängnisse geschmuggelt, die Verantwortlichen sehen auch noch andere Risiken.

Die eigens angeschafften Drohnen-Abwehrsysteme kamen allerdings bislang noch nicht zum Einsatz.

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Drohnen bergen in sicherheitsrelevanten Bereichen mitunter große Gefahren, wie das Ministerium erläuterte. Selbst verhältnismäßig günstige Modelle für Einsteiger und Hobby-Piloten seien in der Lage, Gegenstände zu transportieren und Kamerabilder zu liefern - um etwa einen Ausbruch vorzubereiten.

"Nicht nur die Verletzung von Persönlichkeitsrechten von Bediensteten wie Gefangenen durch unerlaubte Foto- und Filmaufnahmen, sondern vor allem das Einbringen von Mobiltelefonen, Drogen oder Waffen stellen eine Gefahr für die Sicherheit unserer Justizvollzugsanstalten dar", hieß es vom Ministerium. Die Fälle dürften wohl weiter zunehmen.

Einige Gefängnisse in Bayern bereits mit mobilem Drohnenabwehrsystem ausgestattet

Drohnenabwehrsystem sollen Abhilfe schaffen. (Symbolbild)
Drohnenabwehrsystem sollen Abhilfe schaffen. (Symbolbild)  © Peter Kneffel/dpa

Seit 2015 bis einschließlich 13. November 2024 wurden insgesamt 82 Sichtungen von Drohnen in der Nähe von oder über Gefängnissen registriert - obwohl die Fluggeräte eigentlich einen gesetzlichen Mindestabstand von 100 Metern halten müssen.

Bedienstete entdecken bei Kontrollen gelegentlich entsprechend auch Pakete mit Mobiltelefonen oder Betäubungsmitteln, "bei denen aufgrund des konkreten Fundorts der Schluss naheliegt, dass diese nicht durch einen Überwurf, sondern mit einer Drohne auf das Anstaltsgelände gelangt sind".

Zudem können handelsübliche Drohnen nach Angaben des Ministeriums inzwischen Lasten bis zu 100 Kilogramm transportieren - auch ein Ausbruch kann folglich auch nicht ausgeschlossen werden.

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Deshalb sind inzwischen acht der 36 Gefängnisse in Bayern mit dem mobilen Drohnenabwehrsystem "Dropster" ausgestattet. Es verschießt ein mehrere Quadratmeter großes Netz, das sich in der Luft entfaltet und die Rotoren einer Drohne blockiert.

In der JVA Amberg gibt es eine Drohnendetektionsanlage, die bei Tests zuverlässig in die Anlage einfliegende Drohnen im Umkreis von 100 Metern aufgespürt hat. Bei der Installation eines Systems auch in der JVA Straubing sind die Verantwortlichen aber noch nicht weitergekommen. Wie im vergangenen Jahr teilte das Ministerium mit, das zunächst angesichts der technischen Neuerungen in dem Bereich eine umfassende Markterkundung durchgeführt werde.

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa

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