Drei Jahre nach der Leberkas-Variante: Bäcker kreiert Krapfen mit Schweinswürstel und Zwiebeln
Miesbach - Faschingszeit ist Krapfenzeit. Doch die beliebte Süßspeise macht seit einigen Jahren eine merkwürdige Wandlung durch, wie man sie auch beispielsweise von Eissorten kennt: fragwürdige Geschmacks-Variationen.
Während der "verrückte Eismacher" in München regelmäßig von sich Reden macht mit Eiscreme-Geschmacksrichtungen wie "Currywurst", "Augustiner Bier", "Milf-Schnitte", "Schweinebraten" oder dem "Du holde Braut, steck Bratwurst in dein Sauerkraut"-Rammstein-Eis mit vor Ort mit einem Flammenwerfer flambierter Chili oben drauf, gibt es offenbar im oberbayerischen Miesbach sein backendes Pendant.
Florian Perkmann machte bereits vor drei Jahren mit dem Leberkas-Krapfen auf sich aufmerksam. Jetzt legt er nach.
Neben seinen rund 200 Krapfen-Variationen findet sich eine Sorte, die entweder abschreckt oder neugierig macht: Wurst-Krapfen.
Grundlage ist die klassische Geschmacksrichtung mit Johannisbeermarmelade. Doch dann kommen die weiteren Zutaten: Cocktail-Schweinswürstchen, Zwiebeln, Senf-Ketchup-Currysoße.
Was sich wie eine Mutprobe oder die Aufgabe einer verlorenen Wette anhört, findet dennoch seine Abnehmer. Dafür hat der Konditor schon immer wieder Vorarbeit geleistet.
Nächste Version kommt mit Gemüse, aber sicher nicht mit Fisch
Während der Corona-Pandemie trugen seine Krapfen Schutzmasken aus Marzipan.
Unter dem Namen "Stadelheimer" gingen bei ihm Kartoffelsemmeln mit Ingwersaft über die Ladentheke - als Hommage an den zum Gefängnis verurteilten Star-Koch Alfons Schuhbeck (73).
Seinen nächsten Krapfen soll er bereits im Hinterkopf haben. "Nächstes Jahr kommt der Gemüse-Krapfen. Meine Frau ist Vegetarierin, der will ich es auch mal recht machen", wird Perkmann von der Deutschen Presseagentur zitiert.
Dran bleiben muss er, denn die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht. Ebenfalls vor drei Jahren hatte bereits ein niederbayerischer Bäckergeselle einen Goaßmaß-Krapfen geschaffen.
Im hessischen Nidda machte in den letzten Tagen ein Thunfisch-Kreppel von sich Reden. Fisch wird es aber bei Perkmann wohl nicht in der Süßspeise geben: "Da hört es bei mir auf."
Titelfoto: Lino Mirgeler/dpa