Von Frederick Mersi, Elke Richter, Philipp Demling
München - Blinkende Handys und heulende Sirenen in Bayern: Beim Probealarm am Warntag haben die Systeme laut Innenministerium weitgehend ohne Probleme funktioniert - mit einer lautstarken Ausnahme.
In Teilen Oberfrankens hörte das Sirenengeheul nicht wie geplant nach einer Minute auf, sondern ging noch einige Zeit weiter.
Das Innenministerium sprach von etwa 100 Sirenen, die etwa 15 Minuten lautstark Alarm schlugen. Ein Sprecher der Integrierten Leitstelle (ILS) Coburg schätzte die Dauer auf 30 bis 45 Minuten und die Zahl der betroffenen Sirenen auf rund 250.
Grund dafür sei offensichtlich ein Programmierfehler gewesen, sagte der Sprecher der ILS Coburg der Deutschen Presse-Agentur. Schließlich hätten Einsatzkräfte jede einzelne Sirene manuell abgeschaltet. Bei einigen habe man den Strom abgestellt, um die lautstarken Signale zu stoppen.
"Wir werden uns die Ursachen vor Ort detailliert anschauen und mögliche technische Fehler für die Zukunft abstellen", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU).
"Insgesamt hat der Probealarm gezeigt, dass wir im Ernstfall mit unserem vielfältigen Warnmittel-Mix die Bevölkerung im Freistaat rasch und zuverlässig warnen können."
Warnung über Handys: NINA, Katwarn und Cell Broadcast
Wie auch in einigen anderen Bundesländern wurde am Donnerstag die Bevölkerung im Freistaat probeweise gewarnt. Die Bezirksregierungen lösten zeitlich versetzt ab 11 Uhr aber auch einen Probealarm über die gängigen Warn-Apps wie NINA oder Katwarn sowie über Cell Broadcast aus.
Mit diesem Mobilfunkdienst werden Warnnachrichten direkt auf das Handy gesendet, ohne dass eine eigene App dafür nötig ist.