Tschüss, Bellevue. Hallo, Bayern. Bundespräsident verlegt Amtssitz in die Oberpfalz
Weiden - Ganz offiziell verlegt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68, SPD) kommende Woche seinen Amtssitz nach Weiden in der Oberpfalz.
Dabei begleiten ihn einige seiner Mitarbeiter und auch die Standarte auf Schloss Bellevue in Berlin wird eingeholt und in Weiden aufgezogen.
Von Dienstag bis Donnerstag (25. bis 27. Juni) stehen zahlreiche Besuche im Terminkalender des Staatsoberhauptes – von der Porzellanfabrik über die Erzieher-Fachakademie bis zur Bundeswehr.
Steinmeier quartiert sich in einem Hotel in der Innenstadt ein, wie ein Sprecher des Bundespräsidialamtes sagte.
Neben den Besuchsterminen werde er auch Zeit am Schreibtisch verbringen und seinen regulären Amtsgeschäften nachgehen. Hauptziel sei jedoch der Kontakt mit den Menschen in der Stadt.
Der Besuch findet im Rahmen seines Projektes "Ortszeit Deutschland" statt. Dabei will Steinmeier erfahren, wie sich nationale Themen konkret in Städten auswirken. Es gehe dem Bundespräsidenten mehr um das Zuhören, als um das Reden, so ein Sprecher.
Bürger-Debatte bei "Kaffeetafel kontrovers" eingeplant
Außerdem sei auch vorgesehen, dass Steinmeier durch die Fußgängerzone geht, durch Geschäfte schlendert und vielleicht eine Kneipe besucht, um mit Menschen ins Gespräch kommen.
Weiden ist die elfte Station des Projekts "Ortszeit Deutschland" des Bundespräsidenten.
Steinmeier wähle bewusst Orte aus, die sich im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel befänden und nicht ständig im öffentlichen Fokus stünden, hieß es. Erstmals sei der Präsident im Rahmen dieser Tour nun in Bayern zu Gast.
Zum Programm gehört auch eine Diskussionsrunde. Bei der "Kaffeetafel kontrovers" will er mit Bürgerinnen und Bürger über polarisierende Themen sprechen wie Waffenlieferungen für die Ukraine oder den Bau neuer Windkraftanlagen.
Weitere Schwerpunkte sind die frühkindliche Bildung sowie ein Besuch der in Weiden ansässigen Porzellanindustrie. Diese spüre beispielsweise die Auswirkungen steigender Energiekosten.
Auf dem Truppenübungsplatz Weiden-Frauenricht wird Steinmeier die Ausbildung an der Panzerhaubitze 2000 beobachten.
Titelfoto: Bernd von Jutrczenka/dpa