Ende nach 380 Jahren: Traditionsgasthaus Hümmer schließt seine Pforten

Breitengüßbach - Vor gut einem Jahr berichtete TAG24 vom ältesten Wirtshaus der Welt in Eilsbrunn, das seit Corona potenziell von der Schließung betroffen war. Nun hat es in Franken tatsächlich eine Gastronomie getroffen, die auf eine ähnlich lange Tradition zurückblickt.

Nach knapp 380 Jahren schließt der Brauerei-Gasthof Hümmer seine Pforten. (Archiv)
Nach knapp 380 Jahren schließt der Brauerei-Gasthof Hümmer seine Pforten. (Archiv)  © Nicolas Armer/dpa

Der Brauerei-Gasthof Hümmer wird nach knapp 380 Jahren seine Pforten schließen.

"Corona hat uns nicht Pleite gemacht, aber zum Umdenken bewegt", sagte Inhaber Thomas Hümmer gegenüber der dpa am Samstag. "Wir haben sehr, sehr lange mit allen Beteiligten geredet."

Leicht gemacht hat sich der Familienbetrieb diese Entscheidung nicht. Verständlich, angesichts der knapp 380-jährigen Geschichte des Traditionsgasthauses.

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Dabei fiel die Entscheidung bereits vor wenigen Tagen. Auf Facebook schrieben die Betreiber: "Liebe Facebook-Gemeinde, liebe Gäste, wir möchten Euch mitteilen, dass wir unsere Gaststätte nicht mehr öffnen werden."

In dem Beitrag wird den Gästen für das "Jahrzehnte lange Vertrauen" gedankt, sowie "für die schönen unzähligen Stunden, die wir mit Euch verbracht haben. Für die vielen netten Gespräche, die wir mit Euch führen konnten."

Seit 1642 empfing die Familie mit dem Lokal, das ursprünglich zu einer gleichnamigen Brauerei gehörte, seine Gäste mit deftiger, fränkischer Küche.

Hümmer wird weiter für Kinder und Schüler kochen

Das Gebäude in der Bamberger Straße 22 soll ab Oktober an eine Senioren-Tagespflege verpachtet werden. (Archiv)
Das Gebäude in der Bamberger Straße 22 soll ab Oktober an eine Senioren-Tagespflege verpachtet werden. (Archiv)  © Nicolas Armer/dpa

Es wäre ein leichtes, die Schuld an der Situation allein den Pandemie-Umständen zu geben. Doch Thomas Hümmer möchte niemandem als SÜndenbock darstellen: "Der Politik bin ich nicht böse. Schließlich gibt es kein Handbuch: 'Wie gehe ich mit der Corona-Pandemie um'".

Außerdem gäbe es noch weitere Faktoren, die alles andere als günstig für die Gesamtsituation seien. Schon lange mache sich in der Gastronomie-Branche beispielsweise der Fachkräftemangel bemerkbar.

Daher habe man sich letztendlich dazu entschieden, nicht aufzugeben, aber umzusatteln und "etwas Sinnvolles und für die Gemeinde bereicherndes" aufzubauen.

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Und so wird der Betrieb ab voraussichtlich Oktober an eine Senioren-Tagespflege verpachtet werden. Der Großteil des Inventars sei darum bereits versteigert worden.

Ganz muss man allerdings auf die Kochkünste von Hümmer nicht verzichten - zumindest, wenn man noch zum jungen Gemüse gehört.

Denn für Kindergartenkinder und Schüler aus dem Umkreis, die der Familienbetrieb beliefert, will man auch in Zukunft noch den Herd anschmeißen.

Titelfoto: Nicolas Armer/dpa

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