Bestand kaputter Bäume von 40 auf 26 Prozent: Wald in Bayern wird gesünder oder täuscht das nur?
Berlin/München - Während sich der Zustand der Wälder in weiten Teilen Deutschlands verschlechter hat, geht es den Bäumen in Bayern wieder besser.
Der Flächenanteil von Bäumen mit Schadstufe 2 bis 4 - also deutlich sichtbaren Schäden - stieg deutschlandweit um einen Punkt auf 35 Prozent.
Das geht aus der am Dienstag vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft veröffentlichten Waldzustandserhebung 2022 hervor.
In Bayern sank der Wert dagegen von 40 auf 26 Prozent. Das ist mit Abstand der höchste Rückgang aller Bundesländer.
Leichte Verbesserungen um je zwei Prozentpunkte hatte es in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland Pfalz gegeben.
In den restlichen Bundesländern - abgesehen von Bremen und Hamburg, zu denen keine Werte vorliegen und dem stagnierenden Saarland - hatte sich der Waldzustand dagegen verschlechtert.
Grund zur Entwarnung ist die Verbesserung in Bayern allerdings nicht.
Werte könnten auch nur eine positive Schwankung sein
Im vergangene Woche veröffentlichten Bericht zur Lage der Natur in Bayern war noch beklagt worden, dass sich der Zustand des Waldes in Bayern von 2012 bis 2021 deutlich verschlechtert habe.
Der Wert für 2022 könnte also nur eine positive Schwankung sein. Zudem hatte der Wald in Bayern vergangenes Jahr unter anderem davon profitiert, dass es zu Beginn der Vegetationsperiode genug geregnet hatte.
Die Folgen der Trockenheit im Sommer sind in der Erhebung für 2022, die auf Aufnahmen aus dem Zeitraum von Mitte Juli bis Mitte August beruht, dagegen möglicherweise noch nicht zu sehen.
Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa