Bayerns Grüne fordern von Habeck Nachbesserung beim Heizen mit Holz

München - Auch in Neubauten muss nach Ansicht der Grünen in Bayern Heizen mit Holz rechtlich möglich bleiben.

Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann (44) fordert Nachbesserungen an Habecks Entwurf für das Gebäude-Energie-Gesetz.
Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann (44) fordert Nachbesserungen an Habecks Entwurf für das Gebäude-Energie-Gesetz.  © Peter Kneffel/dpa

In einem Beschluss, der der Deutschen Presse-Agentur in München vorliegt, fordert die Landtagsfraktion von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) Nachbesserungen an dessen Entwurf für das Gebäude-Energie-Gesetz.

"Mit dem Gebäude-Energie-Gesetz sei Habeck zwar 'ein großer Wurf gelungen', 'in einem Bereich aber setzen wir uns als Grüne Fraktion Bayern in Berlin zum Nachbessern ein', sagte Fraktionschef Ludwig Hartmann (44) am Mittwoch in München. Er sagte, dass dazu bereits Gespräche mit Habecks Ministerium liefen.

"Wir fordern deshalb klar, dass auch künftig im Neubau der Einsatz von fester Biomasse der Zielmarke von 65 Prozent erneuerbarer Energien angerechnet wird. Restriktionen für Gebäudenetze müssen entfallen und Neubauten müssen auch künftig an ein bestehendes holzbefeuertes Gebäudenetz angeschlossen werden können", sagte Hartmann.

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Mit der Novelle des Gebäude-Energie-Gesetzes sei von der Ampel-Regierung die längst überfällige Wärmewende aufs Gleis gesetzt worden, hieß es weiter.

"16 Jahre lang ist hier nichts passiert, obwohl die Neuausrichtung der Wärmepolitik überfällig war. Jetzt geht es endlich voran, wir verabschieden uns von teuren fossilen Heizstoffen, gehen in eine günstige erneuerbare Zukunft - und federn diesen Wandel sozial ab. Das ist gut und richtig so", sagte Hartmann.

Holz könne in Nah- und Fernwärmenetzen helfen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) steht mit seinen Heizungs-Plänen in der Zukunft auch in den eigenen Reihen in der Kritik.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) steht mit seinen Heizungs-Plänen in der Zukunft auch in den eigenen Reihen in der Kritik.  © Kay Nietfeld/dpa

Zur erfolgreichen Umsetzung brauche es "den größtmöglichen Konsens innerhalb der Gesellschaft, wie wir künftig unsere Häuser beheizen, und wir müssen alle vorhandenen technischen Potenziale nutzen", hieß es im Beschluss.

Auch wenn in Neubauten die Gebäudehülle und die Wärmepumpe aufgrund ihrer Effizienz Kerntechnologie sein würden, bleibe Holz, insbesondere Reststoffe und Abfallholz, aber ein "unverzichtbarer Teil einer erfolgreichen Wärmewende".

Holz könne in Nah- und Fernwärmenetzen und im Gebäudebestand helfen, teures und klimaschädliches Öl und Gas zu verdrängen, hieß es weiter im Beschluss. "Auch im Neubau gibt es Konstellationen, bei denen eine Holzheizung die klimapolitisch sinnvollste und wirtschaftlichste Alternative zu Öl und Gas ist."

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Gerade in den vielen waldreichen Regionen Bayerns werde etwa Schadholz und auch anderes Holz in den nächsten Jahren in großen Mengen vorhanden sein.

"Auch wenn dieser Rohstoff im Sinne der Kaskadennutzung vorwiegend im Baubereich und anderen Produktionenformen genutzt werden sollte, kann Energieholz ein nachhaltiger und regionaler Teil der Lösung bei der Herausforderung Wärmewende sein."

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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