Bayerns Gasspeicher nicht mal zu einem Drittel gefüllt
München/Bierwang - Die fünf bayerischen Erdgasspeicher sind derzeit nicht einmal zu einem Drittel gefüllt.
Durchschnittlich wiesen die Speicher in Bierwang (Landkreis Mühldorf), Breitbrunn, Inzenham-West, Schmidhausen (alle Landkreis Rosenheim) und Wolfersberg (Landkreis Ebersberg) einen Füllstand von 31,8 Prozent auf, teilte das Wirtschaftsministerium am Montag in München mit.
Der bundesweite Speicherfüllstand liege mit durchschnittlich 42,8 Prozent höher.
"Alle Speicher müssen jetzt aufgefüllt werden, um eine dauerhafte Energieversorgung zu gewährleisten. Wir wollen von russischem Gas unabhängig werden", sagte Ministerpräsident Markus Söder (55, CSU) bei einem Besuch des Speichers in Bierwang.
Er betonte dabei wieder, dass Deutschland aber dafür auf Übergangslösungen angewiesen sei.
"Dazu gehört auch kurzfristig das Weiterlaufen der Kernkraft, der Ausbau der Wasser- und der Windkraft. Zudem braucht der Süden eigene Pipelines von Italien."
"Nur mit vollen Speichern kommen wir [...] gut und sicher durch den nächsten Winter."
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (51, Freie Wähler) betonte, dass Gasspeicher wie Bierwang eine große Bedeutung für die Versorgungssicherheit der bayerischen Wirtschaft und der privaten Haushalte hätten. Der Bund müsse sicherstellen, dass die gesetzlichen Vorgaben erfüllt würden und die Füllstände bis zum 1. November auf 90 Prozent anwachsen.
"Nur mit vollen Speichern kommen wir angesichts der Ukraine-Krise und der Folgen für unsere Energiesicherheit gut und sicher durch den nächsten Winter."
Gas müsse zudem unbürokratisch und wirtschaftlich unschädlich durch andere Energieträger ersetzen werden.
Die bayerischen Anlagen sind sogenannte Porenspeicher, die das Gas in porösen Gesteinsschichten speichern. Aufgrund der geologischen Gegebenheiten ist die Ein- und Ausspeicherleistung von Porenspeichern geringer als die von Kavernenspeichern, daher lassen sich Porenspeicher nur langsamer befüllen.
Titelfoto: Matthias Balk/dpa