München - Bayern gehen die Pläne des Bundes für einen schnelleren Autobahnausbau mit Blick auf den Freistaat nicht weit genug.

Neben dem bislang vom Bund festgestellten Bedarf möchte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (59, CSU) noch weitere Autobahnabschnitte beschleunigt ausgebaut haben.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (53, FDP) hatte die Bundesländer gebeten, bis diesen Freitag ihr Einvernehmen zur gesetzlichen Festschreibung eines Projektes zur sogenannten Engpassbeseitigung zu erklären.

Dabei hat das Bundesministerium laut Angaben aus München für 23 Straßenabschnitte in Bayern ein "überragendes öffentliches Interesse" festgestellt.

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Dazu gehören etwa die A8 zwischen dem Inntal-Dreieck und der Anschlussstelle Rosenheim, die A99 bei München und die A92 im Bereich Münchner Flughafen. All diese Projekte wird Bayern demnach beim Bund anmelden.

Verkehrsminister Bernreiter ist diese Liste aber nicht umfassend genug. Wichtige Projekte aus Bayern seien dort nicht enthalten.

So fehle etwa die Fertigstellung der A94 als "eines der bedeutendsten Autobahnprojekte überhaupt in Bayern", teilte Bernreiter mit.

Auch der Ausbau der A3, der A7 und der A96 wurden aus Sicht Bernreiters bislang nicht berücksichtigt. "Wir werden daher weiter gegenüber dem Bund fordern, für alle nicht auf der Liste enthaltenen Autobahnprojekte des vordringlichen Bedarfs in Bayern ebenfalls ein "überragendes öffentliches Interesse" festzuschreiben."

Die Landtags-Grünen kritisierten, Minister Bernreiter verwechsle Mobilität mit dem Gaspedal. "Tatsächlich gibt es noch andere Formen von Mobilität wie Bus, Bahn und Radverkehr, die wir dringend ausbauen müssen", teilte Markus Büchler (49), Sprecher für Mobilität am Freitag mit. Jeder Euro für neue beziehungsweise größere Straßen fehle hier.

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Der Bund Naturschutz teilte zudem mit, er lehne die Bauprojekte allesamt ab. Bayern sei schon mehr als genug mit Straßen erschlossen.