Atomabfall kehrt bald aus England zurück: Castor-Behälter bereiten große Sorgen
Von Ute Wessels
Essenbach/Niederaichbach - Hochradioaktiver Atomabfall kehrt aus England nach Deutschland zurück. Die sieben Castor-Behälter werden in das Zwischenlager im Landkreis Landshut gebracht. Der genaue Termin bleibt geheim.

Der Transport wird allerdings in den kommenden Monaten erwartet. Die Behälter sollen in das Lager im bayerischen Niederaichbach gebracht werden.
Bei einer Fragerunde am Montagabend im benachbarten Essenbach äußerten etliche Bürger massive Bedenken. Der konkrete Termin und die exakte Streckenführung für den Transport werden aus Sicherheitsgründen nicht bekannt gegeben.
Vertreter der zuständigen BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung, des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), der GNS Gesellschaft für Nuklear-Service sowie des Polizeipräsidiums Niederbayern erläuterten den Transport und die folgende Zwischenlagerung.
Insbesondere die Frage nach der Dichtigkeit der Behälter beschäftigte die Bürger.
Landrat Peter Dreier: "Wir sind natürlich nicht begeistert"

GNS-Sprecher Michael Köbl erklärte deshalb den technischen Aufbau der Castor-Behälter mit Primär- und Sekundärdeckel und sagte: "Die Behälter haben kein Verfallsdatum und nutzen sich auch nicht ab." Selbst einem Feuer würden diese standhalten.
"Die Castoren werden kommen. Das können wir nicht ändern", sagte Landrat Peter Dreier (58, Freie Wähler). Es gelte, mit der Situation entsprechend verantwortungsbewusst umzugehen, diese kritisch zu begleiten. "Wir sind natürlich nicht begeistert."
Der Kommunalpolitiker hofft, dass der Transport friedlich und reibungslos ablaufen und dass das Lager nicht zu einem "De-Facto-Endlager" wird.
Bei den Castor-Behältern handelt es sich um Abfälle, die nach der Wiederaufarbeitung von Brennelementen aus deutschen Atomkraftwerken im britischen Sellafield übrig geblieben sind. Die Bundesrepublik Deutschland sowie die deutschen Kraftwerksbetreiber haben sich dazu verpflichtet, diesen Abfall zurückzunehmen.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa