Asiatische Tigermücke in Bayern: Gefahr für die Menschen im Freistaat?
München - Die Asiatische Tigermücke ist deutlich aggressiver als heimische Mücken und kann darüber hinaus auch exotische Krankheiten übertragen! Genaue Überwachung soll eine Ausbreitung in München und Fürth verhindern.
Denn aufgrund der Klimaerwärmung könnte die Tigermücke künftig auch in ganz Bayern häufiger vorkommen. Bisher gibt es im Freistaat nur eine Population in Fürth. In München wurde sie im Jahr 2019 allerdings ebenso erstmalig nachgewiesen.
Damit sich die aus den Tropen stammende Mückenart nicht weiter verbreitet, lassen beide Städte bestimmte Gebiete eng überwachen. München hat dieses Monitoring nun ausgeweitet.
"Die Gefahr einer Infektion durch einen Stich der Tigermücke ist in München zwar noch gering", teilte Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek mit, schob aber ergänzend nach. "Es ist jedoch denkbar, dass sich stabile Tigermücken-Populationen ausbilden, die auch Krankheitsüberträger sein können."
Die Mückenart ist nach den Angaben des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ursprünglich in Südostasien heimisch, hat sich über den internationalen Handel inzwischen aber auch in Südeuropa angesiedelt.
Sie kann demnach Krankheiten wie das Dengue- oder das West-Nil-Fieber übertragen.
Asiatische Tigermücke in Bayern: Bekämpfungsmaßnahmen zeigen Erfolg!
Zu erkennen ist die Mücke an ihren schwarz-weiß geringelten Beinen, der weißen Linie am Kopf und ihrem Stechverhalten: Sie sticht tagsüber vor allem im Freien zu und ist dabei äußerst hartnäckig.
Die Stadt München lässt eigenen Angaben nach eine Fachfirma an acht Stellen im Stadtgebiet Fallen aufstellen, wo Tigermücke gute Bedingungen finden könnten. Dies sei etwa in Kleingartenanlagen, Friedhöfen oder auch auf Bahngeländen der Fall. Diese werden demnach regelmäßig ausgewertet.
In Fürth seien bei einem solchen Monitoring im Mai 2020 vier Weibchen entdeckt und damit eine überwinternde Population festgestellt worden, sagt Jürgen Tölk vom Amt für Umwelt, Ordnung und Verbraucherschutz. Diese habe sich in der Südstadt in vier Kleingartenanlagen und einem Wohngebiet auf einer Fläche von etwa 100 Hektar ausgebreitet.
Von April bis in den Herbst stellt eine Fachfirma nach Angaben von Tölk deshalb in dem Gebiet und darum herum Fallen auf, um zu sehen, wie weit sich die Tigermücke verbreitet hat. Außerdem leert diese potenziellen Brutstätten wie Gießkannen oder Topfuntersetzer aus und deckt Regentonnen und ähnliche Objekte entsprechend ab. Zudem kommt Insektengift zum Einsatz.
"Die Bekämpfungsmaßnahmen zeigen Erfolg", sagt Tölk. 2021 sei die Population der Tigermücke deutlich reduziert worden. 2022 habe diese aber wegen des trockenen Sommers wieder etwas zugenommen. Die Tigermücke habe sich jedoch nicht weiter ausgebreitet. In die um das Gebiet herum aufgebauten Fallen seien bisher keine Tiere geschwirrt.
Titelfoto: Ennio Leanza/KEYSTONE/dpa