AfD: "Tätlicher Vorfall" gegen Parteichef Chrupalla in Ingolstadt
Ingolstadt - Bei einer AfD-Wahlkampfkundgebung in Ingolstadt hat es nach Meldungen der Partei selbst einen "tätlichen Vorfall" gegen ihren Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla (48) gegeben.
"Auf einer Wahlkampfveranstaltung der AfD in Ingolstadt kam es heute zu einem tätlichen Vorfall gegen den Bundessprecher unserer Partei, Tino Chrupalla", schrieb der stellvertretende Bundessprecher und Haushaltspolitische Sprecher der 'Alternative für Deutschland', Peter Boehringer (54), auf der Ex-Twitter-Plattform "X" am Mittwochabend.
"Dieser ist deshalb in ein Krankenhaus gebracht worden, wo sich sein Gesundheitszustand derzeit noch in der Klärung befindet. Sobald nähere Einzelheiten bekannt sind, werden wir darüber informieren."
Die Polizei Ingolstadt sprach auf Anfrage von einem Polizeieinsatz bei einer AfD-Wahlkampfkundgebung, nannte aber zunächst keine Details. Zuvor hatten der "Donaukurier" und die "Junge Freiheit" berichtet.
Wegen der bevorstehenden Landtagswahl am 8. Oktober in Bayern sollte der Politiker in Ingolstadt eine Rede halten. Nach bisherigen Informationen sei es dann in der Menschenmenge zu einem Vorfall gekommen.
Ein Sprecher der Partei bestätigte in München gegenüber der Presse, dass Chrupalla in eine Klinik gebracht worden sei. Viel mehr könne man noch nicht sagen, hieß es weiter.
Weidel sagte bereits am Vortag geplanten öffentlichen Auftritt ab
Der gebürtige Sachse steht seit bald vier Jahren an der Spitze der rechtsextremen Partei. Anfangs führte er sie gemeinsam mit Jörg Meuthen (62), der jedoch 2022 aus der AfD austrat. Seit Juni 2022 bilden Chrupalla und Alice Weidel (44) eine Doppelspitze und sind Vorsitzende der Bundestagsfraktion ihrer Partei.
Am Vortag des Chrupalla-Vorfalls sagte bereits Weidel einen geplanten öffentlichen Auftritt im bayerisch-thüringischen Grenzort Mödlareuth ab.
"Am vorletzten Wochenende gab es einen sicherheitsrelevanten Vorfall. Frau Weidel und ihre Familie wurden von Sicherheitsbehörden aus ihrer privaten Wohnung an einen sicheren Ort verbracht, da sich Hinweise verdichtet hatten, die auf einen Anschlag auf ihre Familie hindeuteten", sagte ein Sprecher der Politikerin am Dienstag.
Titelfoto: Bernd von Jutrczenka/dpa