Über 20.000 Biker treffen sich zum traditionellen Saison-Auftakt, USK-Einsatz wegen Rocker-Clubs
Nürnberg - Die Motorrad-Saison dürfte damit - auf jeden Fall jedoch innerhalb der Szene - offiziell eröffnet sein: Am 1. Mai trafen sich Tausende Biker zum Zweirad-Auftakt im mittelfränkischen Nürnberg.
Das Happening scheint nach Polizeiangaben so groß wie noch nie: Rund 20.000 Teilnehmer plus zahlreiche Schaulustige haben sich zur Mai-Ausfahrt vor Ort eingetroffen. Vereinzelte Schätzungen tendieren sogar in Richtung 25.000 Akteure.
Das Event hat keinen offiziellen Veranstalter, sondern gilt bei den Feuerstuhl-Fans als fester Bestandteil der Saisonplanung.
Entsprechend wird das Treffen von den Behörden als Tradition geduldet. Das Wetter am Mittwoch trägt natürlich seinen Teil dazu bei, dass dieses "Meet & Greet" der Biker-Szene entsprechend großen Zulauf hat.
Der Sammelpunkt ist dabei in der Münchner Straße, ehe sich gegen frühen Nachmittag die Teilnehmer nach und nach wieder in sämtliche Richtungen aufteilen.
Angemeldet ist das Treffen nicht, doch die Polizei sorgt dennoch jedes Jahr vor Ort für die Sicherheit der Biker, Besucher und sonstigen Verkehrsteilnehmer rund um den Bereich.
USK-Einsatz wegen Rocker-Clubs, aber keine Vorfälle gemeldet
Lob gab es von den Ordnungshütern auch: Die Teilnehmer waren zwar - naturgemäß - laut, allerdings verhielten sich alle friedlich.
Am Rande des Treffens sorgte im Verlauf der Veranstaltung allerdings das Auftreten verschiedener Rocker-Clubs für Aufsehen.
Laut Medienvertretern vor Ort seien unter anderem Mitglieder der Hells Angels und Bandidos zu dem Treffen gekommen.
"Die sind eigentlich jedes Jahr dabei", erklärte Michael Petzold, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken. "Dieses Mal gab es jedoch zwischen Clubs, die sich nicht besonders mögen, dann doch verbale Auseinandersetzungen."
"Anfangs konnten wir die Situation nicht einschätzen, weil die sich doch recht grimmig anschauten." Bewaffnete USK-Beamte sicherten schließlich den Bereich ab. "Als unsere Leute dazu kamen, hatte sich das aber schnell wieder erledigt und sie fuhren in unterschiedliche Richtungen ab." Es blieb damit auch weiterhin eine friedliche Veranstaltung.
Kloster als Ursprung? Suche nach Segen als möglicher Anfang
Teilweise müssen für dieses traditionelle Treffen einzelne Straßenabschnitte durch die Polizei gesperrt werden. Weitere Verkehrsbehinderungen - auch durch zahlreiche abreisende Motorradfahrer - sind nicht ausgeschlossen.
Der Ursprung dieses Treffens soll - wenn man den Geschichten glaubt - auf einen Motorradclub zurückzuführen sein, der sich Anfang der 2000er-Jahre alljährlich traf, um gemeinsam zum Kloster Weltenburg zu fahren und dort seine Maschinen segnen zu lassen.
Man wollte damit für die anstehende Saison den Feiertag nutzen, um göttlichen Schutz für die anstehenden Fahrten auf den Straßen erhalten.
Auch heute ist Weltenburg für viele noch das Ziel nach dem Treffen. Allerdings sucht man inzwischen weniger einen Geistlichen, sondern eher einen freien Platz im Kloster-Biergarten.
Titelfoto: vifogra / Haubner