Vom Netz abgeschnitten: Das gab's in 150 Jahren Eisenbahngeschichte noch nie

Von Helmut Reuter

Neubrandenburg - Aufatmen bei Pendlern: Nach monatelangen Bauarbeiten ist die drittgrößte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns wieder per Bahn erreichbar.

Der Bahnhof Neubrandenburg ist seit Dienstag endlich wieder ans Netz der Deutschen Bahn angeschlossen.
Der Bahnhof Neubrandenburg ist seit Dienstag endlich wieder ans Netz der Deutschen Bahn angeschlossen.  © Philip Dulian/dpa

Seit Betriebsbeginn rollen in Neubrandenburg die ersten Züge wieder, nachdem am Montag noch letzte Test- und Abnahmefahrten erfolgt waren.

Bei den Arbeiten wurden in Neubrandenburg, Altentreptow und Sternfeld unter anderem vorhandene Stellwerke durch Neubauten ersetzt, um die Stellwerks- und Bahnübergangstechnik zu vereinheitlichen.

Die Vier-Tore-Stadt war seit vergangenem Sommer vom Bahn-Netz abgeschnitten. Der Konzernbevollmächtigte der Bahn AG für Mecklenburg-Vorpommern, Alexander Kaczmarek, hatte sich im vorigen Monat für die Verzögerungen bei den Bahn-Bauarbeiten rund um Neubrandenburg entschuldigt und dabei eingeräumt: "Wir haben's versemmelt an der Stelle."

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Im Raum Neubrandenburg musste wegen der Bauarbeiten in alle Richtungen auf den Schienenersatzverkehr umgestiegen werden.

Bauarbeiten immer noch nicht vollständig abgeschlossen

Zwar halten die Züge jetzt wieder in Neubrandenburg, Fahrgäste müssen aber immer noch Einschränkungen in Kauf nehmen.
Zwar halten die Züge jetzt wieder in Neubrandenburg, Fahrgäste müssen aber immer noch Einschränkungen in Kauf nehmen.  © Philip Dulian/dpa

Wilfried Kramer vom Landesvorstand des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) Nordost hatte bereits Ende vorigen Jahres von einem "Negativ-Rekord" gesprochen.

Das Neubrandenburg so lange vom Schienenweg abgekoppelt gewesen sei, habe es in 150 Jahren Eisenbahngeschichte noch nie gegeben.

Ganz ohne Einschränkungen geht es auf der Strecke Richtung Stralsund aber noch nicht. In Altentreptow und Sternfeld laufen laut DB Restarbeiten. An diesen Stationen müsse unter anderem noch die Beleuchtung installiert werden. Deshalb hielten die Züge dort aus Sicherheitsgründen vorerst nur tagsüber.

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Zudem stoppen wegen Bahnsteigarbeiten die Züge der Linie RE51 und der Linie RE5 in Sternfeld nur alle zwei Stunden.

Dabei halten die Züge der Linie RE5 in Richtung Süden und die der RE51 in Richtung Norden. Der circa 125 Kilometer lange Abschnitt Neustrelitz – Stralsund ist Teil der sogenannten Berliner Nordbahn zwischen Berlin und Stralsund.

Titelfoto: Philip Dulian/dpa

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