Nach Todes-Drama um den sechsjährigen Joel in Pragsdorf: Ermittler gehen in die Offensive
Pragsdorf/Neubrandenburg - Knapp eine Woche nach dem gewaltsamen Tod eines Sechsjährigen in Pragsdorf (Mecklenburgische Seenplatte) stehen wieder Befragungen an.
Mehrere Kriminalisten werden in dem Dorf bei Neubrandenburg bei Bewohnern klingeln, um sie nochmals zu befragen, wie eine Polizeisprecherin am Mittwoch erläuterte.
Durch die intensiven Ermittlungen der vergangenen Tage gebe es "neue Ermittlungsansätze", die mit weiteren Fragen überprüft oder verifiziert werden sollen. Details könnten aus ermittlungstaktischen Gründen aber derzeit nicht genannt werden.
Zudem könne es sein, dass jemand bei der ersten Befragung nach der Gewalttat am Abend des 14. September vergessen habe, etwas zu erwähnen.
Die Ermittler nehmen jeden Ansatz ernst und gehen allem nach, sagte die Sprecherin. Wer nicht angetroffen werde, bekomme einen Zettel mit den Kontaktdaten der Beamten, damit man sich möglichst schnell melden kann.
Der Sechsjährige war am vergangenen Donnerstagabend nach großer Suche mit schwersten Stichverletzungen in einer Hecke am Bolzplatz des Dorfes unweit eines Sees gefunden worden.
Der kleine Junge kam nach dem Spielen nicht wie vereinbart nach Hause zurück
Alle Versuche, ihn wiederzubeleben, blieben erfolglos. Der Junge war am Nachmittag zum Spielen gegangen, aber nicht wie vereinbart nach Hause gekommen.
Die Eltern meldeten ihn als vermisst. Die Obduktion ergab, dass er erstochen wurde - mit einem bisher unbekannten Stichwerkzeug.
In dem Zusammenhang warten die Ermittler auch dringend auf Ergebnisse der Kriminaltechnik.
Am LKA werden vor allem Spuren ausgewertet, die an der Kleidung des Kindes und an einem Messer gefunden wurden, das am Freitag in einem Gestrüpp gefunden worden war und als Tatwaffe infrage kommen soll.
Titelfoto: Bernd Wüstneck/dpa