Mysteriöses Robben-Sterben an der Ostsee: "Keine Hinweise auf natürliche Todesursache"

Thiessow/Rostock - Mehrere Einrichtungen und Behörden suchen nach der Ursache für die vielen toten Robben in Vorpommern - bislang ohne Erfolg. Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister drängt auf Aufklärung.

An der Ostsee sterben zuletzt ungewöhnlich viele Robben.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Bislang sei die Ursache nicht geklärt worden, sagte Till Backhaus (65, SPD). "Das ist äußert bedauerlich und lässt alle Beteiligten unbefriedigt zurück. Sie können aber davon ausgehen, dass wir die Ereignisse sehr ernst nehmen."

Nach Angaben des Ministeriums beläuft sich die Anzahl der Totfunde, die vor allem aus dem Südosten Rügens stammen, seit Anfang Oktober auf 35.

"Die Sektionen ergaben bislang keine Hinweise auf eine natürliche Todesursache. Auch die Vogelgrippe - derartige Fälle sind aus Dänemark bekannt - konnten als Todesursache ausgeschlossen werden", erklärte Backhaus.

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Auch für einen Zusammenhang etwa mit Bauarbeiten oder Fischerei in der Region gebe es keinen Nachweis. "Kontrollen einer Reuse vor Thiessow durch die Fischereiaufsicht, auch unter Einsatz von Unterwasserkameras, blieben bislang ergebnislos."

Derzeit werden laut Ministerium Robben in Büsum am Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) untersucht, um weitere mögliche Todesursachen, etwa Lärm abzuklären.

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Schon 2017 viele Totfunde

Umweltminister Till Backhaus (65, SPD) ist besorgt über das Tiersterben.  © Stefan Sauer/dpa

Es seien zur Unterstützung Strömungsmodelle vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) angefertigt worden, die bislang aber keinen Rückschluss auf einen anderen ursächlichen Ausgangspunkt der Totfunde ermöglicht hätten.

Auch ein Überflug des Küstenabschnitts durch die Wasserschutzpolizei ergab den Angaben zufolge keine Anhaltspunkte für eine andere mögliche Ursache.

Laut Backhaus habe es bereits im Herbst 2017 eine Häufung von Totfunden von Kegelrobben gegeben. Damals konnte die Ursache nicht geklärt werden. Präventiv wurden danach laut Ministerium Vorkehrungen getroffen, um zu vermeiden, dass Robben in Reusen hineinschwimmen.

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Erst diese Wochen waren im Südosten Rügens wieder drei Kadaver entdeckt worden, nachdem bereits am Wochenende zuvor drei Totfunde aufgetaucht waren, ebenfalls im Südosten Rügens.

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