Havarierter Tanker vor Rügen: Schlepper ziehen Schiff Richtung Osten

Von Iris Leithold

Sassnitz - Der nördlich von Rügen havarierte Öltanker "Eventin" wird aus Sicherheitsgründen von drei leistungsstarken Schleppern nach Osten gezogen.

Der Schleppverband sei mit ein bis zwei Knoten (1,85 - 3,7 km/h) sehr langsam unterwegs.
Der Schleppverband sei mit ein bis zwei Knoten (1,85 - 3,7 km/h) sehr langsam unterwegs.  © Stefan Sauer/dpa

Man habe dann in Richtung Süden etwas mehr freies Seegebiet, falls etwas Unvorhergesehenes passiere, sagte der Sprecher des Havariekommandos.

Ein Expertenteam war den Angaben nach rund drei Stunden im Einsatz, damit die Last des Schiffes mit rund 100.000 Tonnen Öl an Bord gleichmäßig auf die Schlepper verteilt wird. Die vier Seeleute wurden demnach von einem Hubschrauber der Bundespolizei auf die "Eventin" abgeseilt und später wieder abgeholt.

Der Schleppverband sei mit ein bis zwei Knoten (1,85 - 3,7 km/h) sehr langsam unterwegs, erklärte der Sprecher in der Nacht zu Samstag. Knapp 25 Kilometer sollen zurückgelegt werden.

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Das Manöver werde deshalb voraussichtlich acht Stunden dauern.

Starke Sturmböen machen Lage komplizierter

Wegen des Stromausfalls an Bord brennen an Bord der "Eventin" keine Positionslichter.
Wegen des Stromausfalls an Bord brennen an Bord der "Eventin" keine Positionslichter.  © Stefan Sauer/dpa

Die 274 Meter lange "Eventin" trieb laut Havariekommando seit der Nacht zu Freitag nach einem kompletten Stromausfall an Bord, einem sogenannten Blackout, manövrierunfähig in der Ostsee nördlich von Rügen.

Am Freitagnachmittag gelang es, den Tanker mit einem Notfallschlepper zu verbinden, der ihn an seiner Position hielt. Als dann Wind aufkam, wurden zwei weitere Schiffe zur Verstärkung hinzugezogen: die beiden Schlepper "VB Luca" und "VB Bremen".

Außerdem verlege das Havariekommando den Notschlepper "Baltic" aus der westlichen Ostsee in die Nähe von Darßer Ort. Dieses Schiff könne dann schneller eingreifen, sollte weitere Schlepperhilfe bei der "Eventin" benötigt werden.

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Ein Sturm machte die Lage komplizierter. Er soll nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Samstagmorgen Böen bis zur Stärke 9 erreichen. Die Böen sollen demnach bis Sonntag mit Stärke 7 anhalten.

Beim Havaristen sind den Angaben zufolge auch ein Schiff der Bundespolizei und ein Schiff des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Ostsee, das auch die Verkehrssicherung übernimmt. Wegen des Stromausfalls an Bord brennen an Bord der "Eventin" keine Positionslichter, wie es hieß. Das Expertenteam hatte laut dem Sprecher des Havariekommandos Taschenlampen und Funkgeräte mit, "weil an Bord langsam die Batterien ausgehen."

Titelfoto: Stefan Sauer/dpa

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