Grünes Licht für LNG-Terminal auf Rügen: Droht Klagewelle?
Schwerin/Mukran - Auf der Insel Rügen (Mecklenburg-Vorpommern) kann Flüssigerdgas angelandet und nach der Umwandlung in Gas in das deutsche Verteilnetz eingespeist werden.
Das Staatliche Umweltamt Vorpommern genehmigte nach Angaben des Umweltministeriums in Schwerin am Dienstag den Regelbetrieb des Terminals im Hafen von Mukran.
Mit der Übergabe der Genehmigung am Mittwoch an den Betreiber Deutsche ReGas werde die Genehmigung dann wirksam, sagte ein Ministeriumssprecher.
Das umstrittene Terminal an der Ostküste der Ostseeinsel befindet sich bereits im Probebetrieb.
Künftig sollen dort zwei sogenannte Regasifizierungsschiffe Flüssigerdgas aufnehmen, umwandeln und über eine etwa 50 Kilometer lange Pipeline in der Ostsee zum Einspeisepunkt in Lubmin bei Greifswald leiten.
LNG-Terminal auf Rügen: Kommt eine Klagewelle?
Laut Genehmigungsunterlagen ist das Terminal in Mukran wichtig für die Versorgungssicherheit in Deutschland.
Dadurch sei auch der vielfach kritisierte Verzicht auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung gerechtfertigt, heißt in einem Vermerk des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern.
Kritiker wie die Deutsche Umwelthilfe bezweifeln, dass dieses Terminal notwendig ist, um Deutschland mit ausreichend Gas zu versorgen. Wie Touristiker und Kommunalpolitiker sehen sie die Gefahr, dass Ökosysteme vor und auf Rügen unnötig belastet werden.
Der Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe, Sascha Müller-Kraenner (60), kündigte bereits an, gegen die Genehmigung notfalls auch vor Gericht ziehen zu wollen, um diese zu stoppen.
Auch der Badeort Binz hatte seine Absicht zur Klage beteuert.
Titelfoto: Stefan Sauer/dpa