SPD-Infostand mit Eiern beworfen: "Kein Streich, sondern politisch motivierte Straftat"

Greifswald - In Greifswald ist ein Infostand der SPD von Jugendlichen mit Eiern beworfen worden. Zudem wurden verfassungsfeindliche Parolen skandiert und verbotene Handzeichen gezeigt.

SPD-Bundestagsabgeordnete Anna Kassautzki (31) war am Infostand in Greifswald dabei, als dieser mit Eiern beworfen wurde.
SPD-Bundestagsabgeordnete Anna Kassautzki (31) war am Infostand in Greifswald dabei, als dieser mit Eiern beworfen wurde.  © Screenshot/Instagram/annakassautzki (Bildmontage)

Wie die Polizei mitteilte, ereignete sich der Vorfall am gestrigen Donnerstag gegen 15 Uhr im Stadtteil Schönwalde II.

Ersten Erkenntnissen nach habe sich eine sechsköpfige Gruppe dem Infostand zunächst genähert. Dann warfen ein 13-Jähriger und ein 18-Jähriger Eier auf den Stand und trafen dabei ein SPD-Mitglied und ein Nicht-SPD-Mitglied.

Verletzt wurde durch die Attacke jedoch niemand.

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Der 18-jährige Tatverdächtige soll nach den Eierwürfen Nazi-Parolen gerufen und nicht erlaubte Handzeichen gezeigt haben.

Die anderen vier Personen der Gruppe sind männliche Jugendliche und Heranwachsende im Alter von 15 bis 19 Jahren. Alle aus der Gruppe sind der Polizei bereits bekannt. Auf die Kappe von einigen sollen Eigentumsdelikte, Diebstähle und Körperverletzungen gehen.

SPD-Politikerin verurteilt Eierwurf auf Instagram

An dem SPD-Infostand machten Ehrenamtliche Wahlkampf, als sie attackiert wurden.
An dem SPD-Infostand machten Ehrenamtliche Wahlkampf, als sie attackiert wurden.  © Screenshot/Instagram/annakassautzki (Bildmontage)

"Das war kein Streich, sondern eine politisch motivierte Straftat. Ich bin ehrlich erschüttert", verurteilte SPD-Bundestagsabgeordneten Anna Kassautzki (31) den Angriff auf Instagram und veröffentlichte dazu Fotos nach dem Eierwurf.

"Man kann in einer Demokratie unterschiedlicher Ansichten sein, man kann hart in der Sache diskutieren, man muss sich nicht mögen, aber man greift niemals Menschen tätlich an", so die Politikerin weiter, die am Donnerstag am Infostand anwesend war.

Gegen die Tatverdächtigen wurden Strafanzeigen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Beleidigung von Personen des politischen Lebens erstattet.

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Das zuständige Fachkommissariat für Staatsschutzdelikte der Kriminalpolizeiinspektion Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) ermittelt, wer von den Jugendlichen welchen Anteil an dem Vorfall hatte.

Titelfoto: Screenshot/Instagram/annakassautzki (Bildmontage)

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