37 Jahre nach Mord an junger Frau: Anonymer Spender bietet 50.000 Euro für Hinweise
Spandowerhagen - Im Jahr 1986 wurde die damals 21-jährige Ramona Müsebeck aus Spandowerhagen in Mecklenburg-Vorpommern brutal ermordet. Nun hat eine Privatperson eine hohe Belohnung für Hinweise ausgerufen.
Vor etwa zwei Monaten brachten die Ermittler der Kriminalpolizei Anklam den Mord an der jungen Frau wieder an die Öffentlichkeit. Sogar "Aktenzeichen XY ... Ungelöst" berichtete am 13. September ausführlich über den Cold Case.
Doch obwohl mehr als 50 Hinweise aus der Bevölkerung zu dem Fall eingingen, fehlt bisher eine heiße Spur.
Die Kripo-Beamten befragen derweil weiter Zeugen von damals und neue Hinweisgeber, auch alte Spuren werden einer erneuten Überprüfung unterzogen.
Neue Bewegung könnte in dem Fall aber aus ganz anderer Richtung kommen: Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, hat eine Privatperson, die anonym bleiben will, 50.000 Euro für Hinweise geboten, die zur Identifizierung des unbekannten Täters führen.
Zusammen mit der von der Staatsanwaltschaft Stralsund ausgeschriebenen Summe von 2500 Euro winkt dem entscheidenden Hinweisgeber also eine Belohnung von insgesamt 52.500 Euro.
Mord an Ramona Müsebeck: Ermittler kämpfen gegen die Zeit
Ramona Müsebeck war am 2. August 1986 in einem Gebüsch kurz vor Spandowerhagen gefunden worden. Zuvor war sie mit Freunden per Rad zu der Diskothek "Teufelsstein" in Lubmin gefahren.
Auf dem Rückweg um kurz nach Mitternacht war die 21-Jährige allein, kam aber nie zu Hause an.
Ein Zeuge, der in der Nacht zwei Räder am Straßenrand kurz vor Spandowerhagen gesehen hatte, dachte sich nichts dabei und fuhr einfach weiter.
Am nächsten Tag wurde die bekleidete Leiche von Ramona Müsebeck gefunden. Hinweise auf einen sexuellen Missbrauch habe es nicht gegeben, hieß es.
Bei der Aufklärung des Falles kämpfen die Ermittler auch gegen die Zeit. Sollte es Hinweise geben, dass es sich statt Mord um einen Totschlag handeln könnte, droht nach 30 Jahren die Verjährung. Nur Mord verjährt nie.
Titelfoto: Polizeipräsidium Neubrandenburg (Bildmontage)