Werden heute Polarlichter in Hessen zu sehen sein? Das sagt der Experte

Bad Salzschlirf/Heppenheim/Hessen - Ab dem Abend des heutigen Freitags bestehen nach Ansicht des Polarlicht-Experten Michael Passarge vom Sonnenobservatorium Bad Salzschlirf (Landkreis Fulda) nach derzeitigem Stand gute Aussichten, das Himmelsphänomen auch in Hessen sehen zu können.

Die Chancen, am heutigen Freitagabend Polarlichter am Himmel zu sehen, stehen laut Experte Michael Passarge recht gut. (Archivbild)
Die Chancen, am heutigen Freitagabend Polarlichter am Himmel zu sehen, stehen laut Experte Michael Passarge recht gut. (Archivbild)  © Markus Hibbeler/dpa

Voraussetzung sei natürlich, dass keine Wolken den Blick in den Abendhimmel verdecken, teilte Passarge mit.

Am vergangenen Dienstag habe es auf der der Erde zugewandten Seite und nahe dem Zentrum der Sonne eine starke Eruption gegeben. Die dadurch verursachte Plasmawolke bewege sich mit hoher Geschwindigkeit auf die Erde zu.

Dies und andere Faktoren ließen darauf schließen, dass es in den Abendstunden "auch in mittleren Breiten zu einer erneuten Polarlichterscheinung" kommen könne.

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Ob es tatsächlich so weit komme, bleibe abzuwarten, sagte Passarge, der regelmäßig in Fachvorträgen in Osthessen über das Thema spricht.

Er sehe aber gute Chancen, dass die Polarlichter in Deutschland auch südlich bis etwa nach Frankfurt oder möglicherweise sogar noch darüber hinaus gesehen werden können, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Vereinigung der Sternfreunde hält Polarlichter am Freitag für möglich

Durch magnetische Kurzschlüsse im Schweif des Erdmagnetfeldes werden Teilchenströme in die Polarregionen erzeugt, die die Luftteilchen zum Leuchten anregen.
Durch magnetische Kurzschlüsse im Schweif des Erdmagnetfeldes werden Teilchenströme in die Polarregionen erzeugt, die die Luftteilchen zum Leuchten anregen.  © Thomas Schulz/dpa

Auch die Vereinigung der Sternfreunde im hessischen Heppenheim (Kreis Bergstraße) hält Polarlichter in mittleren Breiten wie Hessen an diesem Freitag für prinzipiell möglich.

Der größte Teil der Plasmawolke werde nach der jüngsten Sonneneruption voraussichtlich bereits am Freitagmorgen auf der Erde eintreffen, sagte Carolin Liefke von der Vereinigung der Sternfreunde. Auch danach sei weiter mit dem Eintreffen von Plasmateilchen zu rechnen.

Es sei aber derzeit schwer vorherzusagen, in welcher Stärke diese Plasmawolke wirklich eintreffe. Und natürlich müsse es für die Sichtung von Polarlichtern dunkel sein und klare Sicht vorherrschen.

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Ursache für Polarlichter sind Sonneneruptionen, bei denen es zu einem sogenannten koronalen Massenauswurf Richtung Erde kommt, der aus Elektronen, Protonen und Atomkernen besteht. Weil Bestandteile des Plasmas elektrisch geladen sind, wirken sie im Wechsel mit dem Erdmagnetfeld und stauchen es quasi zusammen.

Durch magnetische Kurzschlüsse im Schweif des Erdmagnetfeldes werden Teilchenströme in die Polarregionen erzeugt, die die Luftteilchen zum Leuchten anregen, was als grün oder rot leuchtendes Polarlicht sichtbar wird.

Titelfoto: Markus Hibbeler/dpa

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