Schock auf unfassbarer Reise: Schwestern im Dschungel von bewaffneten Männern umzingelt

Kassel/Südafrika - Sie kämpften bereits gegen etliche Wetterkapriolen, schlechte bis miserable Straßenverhältnisse und sogar Malaria. Doch die Schwestern Hannah (23) und Greta Schröder (22) aus Kassel (Nordhessen) haben während einer schier unglaublichen Fahrradreise bewiesen, dass sie nahezu allen Widerständen trotzen können.

Nach dem Abitur machten sich die Schwestern Greta (22, l.) und Hannah Schröder (23) auf eine spannende, bis heute andauernde Reise, die wohl in Südafrika (vorerst) enden soll.
Nach dem Abitur machten sich die Schwestern Greta (22, l.) und Hannah Schröder (23) auf eine spannende, bis heute andauernde Reise, die wohl in Südafrika (vorerst) enden soll.  © Hannah Schröder/dpa

Um das Ausmaß ihres Trips nur ansatzweise nachvollziehen zu können, ist ein Sprung zurück in der Zeit unausweichlich. 2021 schwangen sich die damals frischgebackenen Abiturientinnen auf ihre Drahtesel Nulli und Priesemut und radelten los.

Schon an diesem Tag, als sie ihre Eltern sowie Familie und Freunde hinter sich ließen, war für die beiden jungen Frauen klar, dass sie es eines Tages bis nach Südafrika schaffen wollen. So kommunizieren konnten sie dies nach einer Weile aber nicht mehr so offen wie gewollt.

"Weil jeder so negativ reagiert hat, als wir gesagt haben, dass wir bis nach Südafrika fahren! Jeder hat gesagt: 'Nein, das ist nicht möglich.' Es war aber klar: Wir fahren einfach immer weiter, bis wir keine Lust mehr haben", so Greta im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (DPA).

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Mittlerweile dürfte wohl kaum noch jemand an ihnen zweifeln. Bis nach Kamerun hat es die beiden nach über 10.000 Kilometern mit dem Rad, per Anhalter, dem Lastwagen oder Güterzug immerhin verschlagen.

Neben vielen wunderschönen und einzigartigen Zusammentreffen, Impressionen und Erlebnissen ergaben sich aber auch etliche mitunter angsteinflößende Momente.

Die Schwestern Hannah und Greta dokumentieren ihre außergewöhnliche Reise auf Instagram

Hannah (l.) und Greta stehen mit ihren Fahrrädern an einem Strand in Ghana. Die Zweiräder sind ihr Standard-Fortbewegungsmittel.
Hannah (l.) und Greta stehen mit ihren Fahrrädern an einem Strand in Ghana. Die Zweiräder sind ihr Standard-Fortbewegungsmittel.  © Hannah Schröder/dpa

Einer davon war wohl mit Abstand eine Nacht im Norden Ghanas, als Hannah und Greta von 30 Männern mit Gewehren und Macheten nachts im Busch für Terroristen gehalten und umzingelt wurden. Glücklicherweise klärte sich die Situation schnell auf, am Ende gab es sogar eine Übernachtungseinladung im sicheren Lager der vermeintlichen Aggressoren.

Auch gesundheitlich stellt die Reise immer wieder eine Herausforderung dar. Während Hannah gleich dreimal Malaria überstehen musste, plagte sich Greta jüngst mit einem heftigen Magen-Darm-Infekt herum.

Und auch das Ankämpfen gegen brusthohe Matschflächen, heftige Unwetter oder gar Sandstürme in der Sahara forderten in den vergangenen Jahren und Monaten nicht nur bei Nulli und Priesemut ihren Tribut.

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Und so scheinen sich trotz der weiterhin großen Reiselust auch bei den jungen Frauen nach all der Zeit die Akkus in allen Bereichen entladen zu haben. Vorerst soll es für sie am 7. Juni per Flieger zurück in die Heimat gehen - ihre Räder bleiben derweil in Douala (Kamerun) zurück.

Nach der Regenzeit, wohl im Oktober, soll mit frischer Energie das Ursprungsziel jedoch unbedingt erreicht werden. Wie ihre Reise weitergeht, kann man - so wie mittlerweile über 110.000 weitere Menschen - auf Instagram verfolgen.

Titelfoto: Hannah Schröder/dpa

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