Trauriger Notruf aus Pflegeheim: Gefahrenabwehr muss anrücken

Von Christine Schultze

Kalbach - Angesichts eines kurzfristigen Personalausfalls ist es in einem Altenpflegeheim im osthessischen Kalbach zu einem Gefahrenabwehr-Einsatz gekommen.

Ab einem gewissen Punkt ging es nicht mehr: Eine Mitarbeiterin des Pflegezentrums Kalbach musste die Gefahrenabwehr aufgrund von Personalmangels alarmieren.
Ab einem gewissen Punkt ging es nicht mehr: Eine Mitarbeiterin des Pflegezentrums Kalbach musste die Gefahrenabwehr aufgrund von Personalmangels alarmieren.  © Fuldamedia

Wie eine Sprecherin des Landesamtes für Gesundheit und Pflege auf Anfrage mitteilte, habe der Ausfall von vier Pflegehilfskräften am Montag in der Einrichtung nach Darstellung der Geschäftsführerin nicht "vollumfänglich aufgefangen" werden können.

Eine Leasing-Fachkraft habe daraufhin die Leitstelle alarmiert und angegeben, dass sie die Bewohnerinnen und Bewohner nicht mehr versorgen könne.

Ein Mitarbeiter der Gefahrenabwehr des Landkreises habe unter anderem auf dem Boden liegendes Essen vorgefunden sowie kaputtes Glas.

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Nach Darstellung der Geschäftsführung sei die Versorgung der zum Zeitpunkt des Vorfalls anwesenden knapp 50 Bewohnerinnen und Bewohner "zu keiner Zeit in Gefahr gewesen", erklärte das Landesamt. Zuständig dafür seien am Montagabend zwei Pflegefachkräfte gewesen.

Noch vor dem Notruf habe ein Gespräch zwischen Pflegedienstleitung und Mitarbeitenden in der Einrichtung ergeben, dass "alles in Ordnung" sei. Die vollstationäre Altenpflegeeinrichtung ist laut Landesamt erst vor einem guten Jahr in Betrieb gegangen und verfügt über 88 Plätze.

Gefahrenabwehr wegen Unterbesetzung in Altenheim alarmiert: Einrichtung kann maximal 44 Bewohner aufnehmen

Die Geschäftsführung der Einrichtung sah die Versorgung der Bewohner derweil zu keinem Zeitpunkt gefährdet.
Die Geschäftsführung der Einrichtung sah die Versorgung der Bewohner derweil zu keinem Zeitpunkt gefährdet.  © Fuldamedia

Angesichts der personellen Situation sei noch am 5. Dezember in einem Gespräch zwischen Betreuungs- und Pflegeaufsicht (BPA) Fulda und der Geschäftsführung vereinbart worden, dass zunächst keine Bewohnerinnen und Bewohner mehr aufgenommen werden dürfen.

Dabei sei eine "maximale Ziel-Belegungsobergrenze" von 44 Bewohnerinnen und Bewohnern vereinbart worden.

Die personelle Besetzung sei mittlerweile in der Einrichtung wieder vollumfänglich gewährleistet, hieß es. Leasingpersonal sei gebucht, sodass gegebenenfalls in den nächsten Tagen sogar eine "Überpersonalisierung" bestehe. Die BPA Fulda werde die Einrichtung weiterhin engmaschig begleiten.

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"Die Obere Betreuungs- und Pflegeaufsicht beobachtet immer wieder, dass sich Mitarbeitende von Pflegeeinrichtungen bei geringer personeller Besetzung an die Rettungskräfte wenden", hieß es in der Mitteilung.

Titelfoto: Fuldamedia

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