Schweinepest in Hessen: Fund von totem Wildschwein könnte Folgen haben

Von Oliver Pietschmann

Eltville am Rhein - Der Fund eines mutmaßlich an der Afrikanischen Schweinepest verendeten Wildschweins im Rheingau-Taunus-Kreis könnte eine Ausweitung der Sperrzone bedeuten.

Eltville gehörte bislang nicht zu den Orten, an dem mit dem Virus infizierte Tiere entdeckt wurden. (Symbolbild)
Eltville gehörte bislang nicht zu den Orten, an dem mit dem Virus infizierte Tiere entdeckt wurden. (Symbolbild)  © Lino Mirgeler/dpa

Der Frischling sei in der Nähe des Rheins zwischen den Eltviller Stadtteilen Erbach und Hattenheim entdeckt worden, teilte das hessische Landwirtschaftsministerium mit.

Dem Landesjagdverband zufolge wurde das tote Tier nicht im direkten Uferbereich entdeckt.

Der Fund wurde dem Ministerium zufolge vom Hessischen Landeslabor doppelt getestet und wegen hoher Entzündungswerte als eindeutig positiv eingestuft. Nun müsse noch das Friedrich-Loeffler-Institut das Ergebnis bestätigen.

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Im Umkreis des Fundortes sind nach Angaben des Ministeriums Weinberge mit Drohnen und Kadaversuchhunden nach möglichen weiteren toten Wildschweinen abgesucht worden. Bislang ohne weitere Funde.

Seit Mittwochvormittag würden mobile Elektrozäune errichtet, um eine mögliche Verbreitung der Schweinepest in Richtung der Weinberge zu verhindern.

Möglicherweise strengere Sperrzone in Hessen

Möglicherweise werden die Sicherheitsmaßnahmen jetzt noch einmal verschärft.
Möglicherweise werden die Sicherheitsmaßnahmen jetzt noch einmal verschärft.  © Andreas Arnold/dpa

Ob die sogenannte Sperrzone II mit Einschränkungen für Jagd und Tierhaltung ausgeweitet werden muss, werde derzeit mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium und europäischen Behörden abgestimmt.

Eltville gehört bislang zu einer Pufferzone ohne Funde von an dem Virus erkrankten Wildschweinen.

Die Schweinepest wurde in Hessen erstmals Mitte Juni festgestellt. Seither wurden dem Ministerium zufolge mehr als 530 Wildschweinkadaver positiv getestet.

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Auch Hausschweinebestände mussten gekeult werden. Das Virus ist für Schweine fast immer tödlich. Für Menschen ist es ungefährlich.

"In der Umgebung angesiedelte Schweinehaltungsbetriebe wurden umgehend informiert", teilte der Kreis mit. Er appellierte, dringend die Sicherheitsmaßnahmen nochmals zu verstärken.

Im besonders betroffenen Kreis Groß-Gerau war nach dem ersten Nachweis auch in acht Hausschweinebeständen das Virus nachgewiesen worden. Mehr als 3500 Tiere mussten gekeult werden.

Titelfoto: Bild-Momtage: Lino Mirgeler/dpa, Andreas Arnold/dpa

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