Schon 115 Operationen waren nötig: Samira (9) kämpft gegen seltene Krebsform
Pfungstadt - Es ist der Horror für alle Eltern: Das eigene Kind wird schwer krank und muss Höllenqualen durchleiden. Genau das widerfuhr Samira (9) und ihrer Familie. Im vergangenen Jahr erkrankte das Mädchen an einer seltenen Krebsform. Chemotherapie und etliche Operationen folgten. Ob sie überlebt, steht in den Sternen.
Das kleine Mädchen aus dem hessischen Pfungstadt ging laut ihrer Mutter Julia Habes immer gerne in die Schule, war aufgeweckt und höflich, dazu ein wahrer Sonnenschein. Sie sprach stets davon, ein Mal Krankenpflegerin zu werden. Jetzt ist es Samira selbst, die die Hilfe von kompetenten Pflegekräften seit Monaten permanent benötigt.
Im Spätsommer 2023 wird bei dem Mädchen ein sogenanntes Burkitt-Lymphom diagnostiziert. Eine überaus seltene und mindestens ebenso aggressive Form von Lymphdrüsen-Krebs, die insbesondere bei Kindern durch eine spontane Gen-Mutation in den Zellen entsteht. Da ihr Tumor zu diesem Zeitpunkt bereits derart groß war, musste sie in der Frankfurter Uniklinik direkt notoperiert werden.
Vollends entfernen konnten die Chirurgen die Geschwulst jedoch nicht, weshalb eine aggressive und auf ganze sechs Blöcke ausgeweitete Chemotherapie folgen sollte. Zwar hätte Samira die Zwischenzeit bei ihrer Familie verbringen können, doch multiresistente Keime, die sich die Neunjährige eingefangen hatte, machten dieses Vorhaben zunichte.
Das Unheil hatte hier aber noch lange kein Ende gefunden. Mitten in der Chemotherapie reagierte Samira allergisch auf eines der Medikamente, ein Darmdurchbruch war die Folge. Seit vergangenem November liegt die kleine Kämpferin nicht nur auf der Intensivstation, sondern wurde bereits 115 Mal operiert, da ihr Darm - auch aufgrund einer chronischen Darmheilungsstörung - immer wieder aufbricht.
Täglich fährt die leidgeplagte Mutter zu ihrer Tochter, da sie die Nächte nicht auf der Intensivstation verbringen darf - mit einer der Gründe, warum es der Familie, die noch drei weitere Kinder hat, an allen Ecken und Enden an Geld fehlt.
Familie von schwer kranker Samira fehlt Geld an allen Ecken und Enden: Krankenkasse kann nicht helfen
Zwar wurde für Samira bereits eine Pflegestufe bei der Krankenkasse beantragt. Da die Schülerin aber seitdem nicht mehr zu Hause war, kann kein obligatorischer Hausbesuch durchgeführt und damit ein Pflegegeld bewilligt werden.
Auch für die ständigen Fahrten, für die der Familienvater unter anderem seinen Job aufgab, werden nicht bezuschusst, da Samira nicht mit an Bord sitzt. Derweil stand das Mädchen laut einer ins Leben gerufenen Gofundme-Kampagne von Julia Habes bereits mehrere Male auf der Kippe zwischen Leben und Tod, biss sich bislang aber jedes Mal wieder durch.
Und das obwohl sie angesichts der kräftezehrenden OPs bereits mehrmals und für längere Zeiträume ins künstliche Koma versetzt werden musste, um die Eingriffe überhaupt irgendwie überstehen zu können.
Um die laufenden Kosten im Alltag, aber vor allem auch die horrenden Ausgaben für die Fahrten von Pfungstadt ins rund 40 Kilometer entfernte Frankfurt zu stemmen, ist die Familie von Samira über jeden Euro dankbar.
Noch mehr Freude könnte sicherlich nur die Tatsache auslösen, wenn es bei ihrer Samira gesundheitlich entgegen jeder Befürchtung doch wieder bergauf gehen würde.
Titelfoto: Montage: privat