Protest gegen geplanten Kiesabbau: Aktivisten greifen zu drastischer Maßnahme

Langen - Aus Protest gegen erwartete Rodungen für den Abbau von Kies haben Aktivisten sich in einem Wald beim südhessischen Langen versammelt und eine Plattform zwischen Bäumen errichtet.

Die Polizei war eigenen Angaben nach vor allem aus Gründen der Gefahrenabwehr in großer Zahl vor Ort. (Symbolfoto)
Die Polizei war eigenen Angaben nach vor allem aus Gründen der Gefahrenabwehr in großer Zahl vor Ort. (Symbolfoto)  © Marijan Murat/dpa

Die Polizei sprach von rund 20, ein Sprecher der Aktivisten von zwei Dutzend Demonstranten.

Nach seinen Worten wurden in den vergangenen Jahren rund 30 Hektar des Waldes für den Kies- und Sandabbau einer Firma gerodet. "Die Planungen über die Erweiterung der Kiesgruben und zu weiteren Fällungen auf über 60 Hektar laufen bereits", hieß es weiter.

Feli Möhrenfeld von den Waldbesetzern betonte: "Es kann nicht sein, dass in Zeiten des Waldsterbens und einer sich immer weiter verschärfenden Klimakrise wertvolle und intakte Waldstücke wie der Langener Bannwald gerodet werden. Diese Eskalation tolerieren wir nicht."

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Der Wald hat den Aktivisten zufolge einen unersetzlichen Stellenwert für den regionalen Wasserhaushalt, die Artenvielfalt, das Klima und für die Luftreinigung.

Ein Polizeisprecher sagte, Kollegen seien in ausreichender Zahl gekommen. Es gehe um Gefahrenabwehr bei womöglich "nicht ganz sicheren Konstruktionen" in den Bäumen.

Langener Bannwald von Aktivisten besetzt: Aktion soll fortgesetzt werden

Ein Sprecher der Besetzer erklärte, diese hätten wegen der angerückten Beamten vorerst nur eine einzige größere Plattform in etwa vier Metern Höhe bauen können. Die Polizei habe das Versammlungsrecht beeinträchtigt, indem sie später ankommende Aktivisten davon abhalte, zu der Demo zu gelangen.

Die Aktion "Jetzt langt’s! Langener Bannwald besetzt" werde in den kommenden Tagen fortgeführt.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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