Nest auf Strommast fängt Feuer: Storch hält Feuerwehr in Atem

Von Piera Tomasella

Flörsheim/Bischofsheim - Ein Storchennest auf einer Stromleitung bei Flörsheim (Main-Taunus-Kreis) hat in der Nacht Feuer gefangen. Zuvor waren bereits zwei Störche in Bischofsheim (Landkreis Groß-Gerau) an Strommasten ums Leben gekommen.

Nach dem Feuerwehreinsatz kehrte der Storch in das Nest zurück. Es scheint wohl noch in so gutem Zustand zu sein, dass der Storch es weiterhin nutzen kann.
Nach dem Feuerwehreinsatz kehrte der Storch in das Nest zurück. Es scheint wohl noch in so gutem Zustand zu sein, dass der Storch es weiterhin nutzen kann.  © 5VISION.NEWS

Vermutlich habe ein Kurzschluss die Flammen verursacht, sagte ein Sprecher der Polizei. Die Feuerwehrleute löschten den Brand, den der Storch glücklicherweise unversehrt überstand.

Der Vogel saß zunächst noch in seinem Nest, als die Einsatzkräfte ankamen, wie eine Sprecherin der Feuerwehr berichtete. Während der Maßnahmen flog er davon, kam später aber wieder.

Nur der untere Teil des Nestes sei durch die Flammen beschädigt worden.

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Nach Einschätzung der Sprecherin könnte das Nest den Brand heil genug überstanden haben, um dem Storch weiterhin als Zuhause zu dienen.

Immer wieder tote Störche an Strommasten

Doch nicht immer geht es glimpflich aus, wenn Störche und Stromleitungen aufeinandertreffen. So mussten am Dienstag in Bischofsheim im Landkreis Groß-Gerau die Feuerwehr und der Netzbetreiber ausrücken, weil ein Storch tot in einer Stromleitung hing.

Ein zweiter Storch habe auf dem Boden gelegen - ebenfalls tot, erzählte Bernd Petri, Weißstorchexperte beim Naturschutzbund Hessen (NABU), der als Gutachter vor Ort war.

Ein Einzelfall ist das nicht: Allein im Rhein-Main-Gebiet seien in diesem Jahr bereits zehn Störche an Hochspannungsmasten gestorben.

Immer wieder nisten Störche auf Strommasten und bringen sich dadurch in Gefahr. Auch für Stromausfälle haben die Vögel so schon gesorgt. (Symbolbild)
Immer wieder nisten Störche auf Strommasten und bringen sich dadurch in Gefahr. Auch für Stromausfälle haben die Vögel so schon gesorgt. (Symbolbild)  © Patrick Seeger/dpa

Masten für Störche unattraktiver machen

Vor Ort in Bischofsheim waren auch die Mainzer Netze. Der Netzbetreiber arbeitet seit mehreren Jahren mit Behörden und Verbänden zusammen, um Konzepte zum Umgang mit den Störchen zu entwickeln. Dabei gehe es nicht nur um Tierschutz. Es habe auch schon größere Stromausfälle im Zusammenhang mit Storchennestern gegeben.

Die Maßnahmen der Mainzer Netze zielen darauf ab, die Störche vom Nisten auf den Masten abzuhalten. Dazu verbaut der Netzbetreiber Kleinwindräder auf den Masten - dort, wo die Störche üblicherweise nisten würden.

Titelfoto: 5VISION.NEWS

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