Chaos bei Landtagswahl: Aggressiver Senior pöbelt in Wahllokal und flutet Toilette
Frankfurt am Main - Was war da denn los? Am Tag der hessischen Landtagswahl hatte es sich ein Mann im Frankfurter Stadtteil Rödelheim scheinbar zur Aufgabe gemacht, den reibungslosen Ablauf mächtig durcheinander zu wirbeln.
Davon berichtete das Frankfurter Polizeipräsidium erst am heutigen Montag. So hatte der 65 Jahre alte Mann gegen 11.45 Uhr das Wahllokal in der Michael-Ende-Schule betreten.
Dort wirkte er vom ersten Moment an äußerst aggressiv, was sich zunächst darin äußerte, dass er einen Wahlvorsteher anpöbelte und bedrohte. Nach einem kurzen Gang auf die Toilette, stürmte der Wüterich dann auf den Pausenhof, wo ein zweites Wahllokal eingerichtet worden war.
Hier legte er sich ohne ersichtlichen Grund mit einer Wählerin an und beschimpfte auch diese aufs Übelste. Darüber hinaus zweifelte er immer wieder lautstark die Rechtmäßigkeit der hessischen Landtagswahl an.
Eine zwischenzeitlich alarmierte Polizeistreife konnte den 65-Jährigen schließlich außerhalb des Schulgeländes aufgreifen. Während seine Personalien aufgenommen wurden, stellte sich zudem heraus, dass er bei seinem Toilettengang eines der Klos verstopft hatte.
Geschafft hatte er das, indem er sein Handy in jede Menge Toilettenpapier einwickelte und das ungewöhnliche Päckchen schließlich im Siphon ablegte. Wie hoch der dadurch entstandene Schaden war, wurde nicht bekannt.
Senior stört Wahlablauf in Frankfurt-Rödelheim: Wüste Beschimpfungen und Verschwörungstheorien
Nachdem die Ermittler das Maßnahmen-Prozedere abgespult hatten, erteilte man dem Senior einen Platzverweis und entließ ihn. Er war am Wahlsonntag jedoch nicht der einzige, der unangenehm auffiel. In Hirzenhain im Wetteraukreis blockierte ein 47-Jähriger das Wahllokal im örtlichen Bürgerhaus mit seinem Auto und mehreren Warnbarken. Er wollte "mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern", dass dort gewählt werde.
In einer handfesten Auseinandersetzung mit Beamten der Polizei aus Büdingen verletzte er drei Ordnungshüter leicht und wurde nach seiner Festnahme in eine Psychiatrie zwangseingewiesen. Die Polizei ermittelt nun wegen Wahlbehinderung, Nötigung, Bedrohung sowie Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte gegen den 47-Jährigen.
Titelfoto: Andreas Arnold/dpa