Krasse Klima-Aktion: Aktivisten bringen Zuschauer zur Weißglut
Kassel - Eher wutrot anstatt giftgrün dürften etliche Besucher der Wasserspiele im nordhessischen Kassel gewesen sein, nachdem sich Klimaaktivisten am gestrigen Sonntag am UNESCO-Welterbe zu schaffen gemacht hatten.
Wie die Gruppierung "Klimagerechtigkeit Kassel" am Tag der Aktion eigens auf ihrem X-Profil kundtat, machte man sich am Wasser der imposanten Kaskaden im Bergpark zu schaffen, während dort Hunderte Besucher lediglich dem Naturschauspiel beiwohnen wollten.
Anstatt des gewohnt tiefblauen, kühlen Nass strömte plötzlich giftgrüne Flüssigkeit die Steinformationen hinunter. Was es damit auf sich hatte? Eigenen Angaben nach protestierten die Klimaaktivisten damit gegen das ortsansässige Kali- und Salz-Bergbauunternehmen K+S.
Um der Aktion weiteren Nachdruck zu verleihen, platzierten die Umweltschützer am Ende der Bergpark-Kaskade noch ein großes Banner mit den Worten "Trinkwasser statt Giftwasser".
Dem börsennotierten Betrieb unterstellen die Umweltschützer, gewaltige Mengen Salz in Werra und Weser einzuleiten, was für Flora und Fauna mitunter fatal sein kann. K+S selbst äußerte sich auf TAG24-Nachfrage bislang noch nicht zu den bestehenden Vorwürfen.
Den anwesenden Betrachtern der Wasserspiele war die Aktion der "Klimagerechtigkeit Kassel" sicht- und hörbar ein Dorn im Auge.
Giftgrüner Klimaprotest in Kassel: Zuschauer verschaffen ihrem Unmut hörbar Luft
So wurde das Vorhaben von etlichen Buh- und Pfui-Rufen sowie abwertender Gestik begleitet. Nur einige wenige hielten es mit den Aktivisten und bewerteten die Aktion als positives Zeichen. Während es nach dem Verlassen des Schauplatzes seitens der Umweltschützer zu einem kurzen Tumult, in den unter anderem ein Sanitäter verwickelt war, kam, wurden zwei Protestler von der Polizei vorläufig festgenommen.
Wie die Aktivisten selbst mitteilten, waren wohl rund 15 Personen an der Wasserfärbe-Aktion beteiligt. Wie sie zudem betonten, soll es sich bei der giftgrünen Farbe um ein biologisch abbaubares Produkt gehandelt haben.
Titelfoto: X/kligk@climatejustice.global