Krasse Entscheidung zum Muttertag: Kita verbietet das Basteln von Geschenken

Amöneburg - Schon bald ist es wieder so weit: Die Ehrentage von Mama und Papa stehen wieder auf dem Programm. Vor allen in Kindergärten ist das Anfertigen von Geschenken langgehegte Tradition. Das sieht eine mittelhessische Kindertagesstätte jedoch ganz anders.

Geschenke zum Muttertag sollen sich die Kinder, die in der Kita St. Hubertus (Hessen) betreut werden, zukünftig woanders beschaffen. (Symbolfoto)
Geschenke zum Muttertag sollen sich die Kinder, die in der Kita St. Hubertus (Hessen) betreut werden, zukünftig woanders beschaffen. (Symbolfoto)  © 123rf/4pmproduction

Eine selbst gestaltete Karte oder Basteleien jeglicher Art, verziert mit selbst gepflückten Blumen sind nur zwei typische Beispiele für das, was in Deutschlands Kitas wenige Tage vor dem Muttertagssonntag, der in diesem Jahr auf den 13. Mai fällt, mit viel Liebe und Hingabe zu Ehren der wichtigsten Frau im Leben angefertigt wird.

In der Betreuungseinrichtung im 1400-Seelen-Ortsteil Mardorf der Kleinstadt Amöneburg (Landkreis Marburg-Biedenkopf) sieht man aber diese Geste der Anerkennung als keinesfalls mehr zeitgemäß an. Und so richtete sich die Katholische Kindertagesstätte St. Hubertus mit einem ausführlichen Brief an die Elternschaft.

In einer intensiven Teamsitzung habe man sich dazu entschlossen, "ab diesem Jahr keine Geschenke mehr mit ihren Kindern zu gestalten".

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Eine genauere Erklärung für den kuriosen Bruch mit der "Tradition" ließ man ebenfalls folgen. So hieß es in dem Schreiben weiter: "In der heutigen Zeit, in der die Diversität einen immer höheren Stellenwert erhält, möchten wir diese vorleben und keinen Menschen ausschließen."

Die Verantwortlichen von St. Hubertus sind der Überzeugung, dass es in Familien, die eben nicht aus der für sie als nicht mehr zeitgemäß daherkommenden Konstellation Mutter, Vater, Kind(er) bestünden, zu Gefühlen wie Missmut und Ausgrenzung kommen könnte.

Dabei betrifft die Entscheidung nicht nur den Muttertag. Auch an Christi Himmelfahrt, an dem zugleich auch der Vatertag begangen wird, soll es vonseiten der Kita-Kinder keine in der Einrichtung gefertigten Präsente mehr geben.

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"Ein Vatertagsgeschenk ohne Vater in der Familie ist nicht nur ohne Wert, sondern kann die Identität eines Kindes infrage stellen", hieß es zur Thematik weiter. In den Reihen der Eltern herrschte weitestgehend Unverständnis für die Ankündigung der Kita. Nur wenige sahen die Angelegenheit gelassen. Fakt ist jedoch: Wie es die davon nun betroffenen Eltern und/oder Kinder persönlich empfänden, wurde scheinbar im Vorfeld nicht erfragt.

Die Kita selbst war bislang für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Titelfoto: Montage: 123RF/4pmproduction, Katholische Kindertagesstätte St. Hubertus

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