Hessens Wintersport-Gebiete bereit für neue Saison: Hoffnung auf Start vor Weihnachten
Gersfeld/Willingen/Schotten - Zum Skifahren und Rodeln braucht man nicht unbedingt in die Alpen. In den Wintersportgebieten Hessens laufen die Vorbereitungen für die neue Saison bereits auf Hochtouren.
"Wir wissen nicht genau, wann es losgeht", sagt Jeremias Kümpel von der Wiegand Erlebnisberge GmbH, die die Ski- und Rodelarenen an der Wasserkuppe in der Rhön und am Hoherodskopf im Vogelsberg betreibt.
Über die aktuellen Schneefälle freuen sich alle Winterfreunde - und auch der Liftbetreiber. Der Naturschnee helfe aber nur, wenn es kalt sei. "Er kann uns auch schaden, wenn er zu feucht ist und wenn es zu warm ist. Dann kann er zum Schmelzen des technischen Schnees beitragen."
Dieser sei aber härter und robuster, weshalb man so auch Plusgrade und Regen aussitzen könne.
Naturschützer lehnen dagegen den Einsatz von Schneekanonen ab. Sie kritisieren, dass für Kunstschnee viel Energie und Wasser verbraucht wird.
Die Liftbetreibergesellschaft hofft, dass sie wie im vergangenen Jahr Anfang bis Mitte Dezember in die Saison starten kann.
Die Ticketpreise werden aber um etwa fünf Prozent steigen: Ein Erwachsener fährt eine Stunde Ski für 10 Euro und zwei für 12,50 Euro.
Längster Lift Hessens im Vogelsberg lief zur an zwei Tagen
Im Vogelsberg, wo die Firma am Hoherodskopf zwei Lifte betreibt, beginnt die Wintersportsaison in der Regel später und ist weniger lang. Zum einen hat der Berg mit seinem 763 Meter hohen Gipfel rund 200 Höhenmeter weniger als die Wasserkuppe (955).
Zum zweiten dürfen am Hoherodskopf aus Naturschutzgründen keine Schneekanonen betrieben werden.
Dort steht der längste Lift Hessen mit über einem Kilometer Länge. Zudem gibt es einen weiteren an der Rennwiese.
Der lange Lift lief laut Betreiber in der vergangenen Saison zwei Tage und der an der Rennwiese an zehn. Zum Verglich: An der Wasserkuppe mit der künstlichen Beschneiung war an 65 Tagen Liftbetrieb möglich.
Auch in Willingen hofft man auf Saisonstart Mitte Dezember
Im nordhessischen Willingen (Landkreis Waldeck-Frankenberg) läuft derzeit die Revision der Seilbahn. "Parallel werden die Schneekanonen aufgebaut, Polster angebracht und die Pistenbeschilderung aufgebaut", sagt der Sprecher des größten hessischen Skigebiets, Jörg Wilke. Auch die Pistenraupen bekämen ihren letzten Schliff.
Wilke hofft ebenfalls auf einen Saisonstart Mitte Dezember. Bei für einige Tage anhaltenden Minustemperaturen könne man mit der Beschneiung starten. Dann seien die Pisten in knapp einer Woche bereit.
Auch in Willingen steigen die Preise für ein Tagesticket - für Erwachsene von 38 auf 40 Euro, für Kinder von 26 auf 27 Euro. "Das ist der allgemeinen Preissteigerung geschuldet", erklärt Wilke.
Insgesamt sechs Schlepplifte, sechs Förderbänder, eine Seil- und zwei Sesselbahnen erwarten Wintersportler in Willingen.
Titelfoto: Frank Rumpenhorst/dpa