Garten-Besitzer in Hessen: So könnt Ihr Bienen Gutes tun und einen Preis gewinnen
Kassel - Ein Rasen kann auch gut aussehen, wenn er nicht komplett gemäht ist. Es entstehen Blüh-Inseln mit Nahrung für Bienen und andere Insekten. Die Hessische Gartenbauakademie sucht bei einem Wettbewerb die schönsten "Rasenfrisuren".
Gartenbesitzer sollen animiert werden, auf einem Teil der Rasenfläche auf das Mähen zu verzichten, wie der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) in Kassel zum Weltbienentag am heutigen Samstag mitteilte.
Ein gestriegelter "englischer Rasen" biete Insekten und Kleintieren kaum Lebensraum oder Nahrung, erläuterten die Experten.
Die Akademie ruft Gartenfreunde dazu auf, mehr Vielfalt zu wagen: "Die Rasenfläche sieht durch das partielle Mähen auch nicht unordentlich aus, ganz im Gegenteil: Die ausgesparten Formen und Strukturen setzen neue Akzente sowie Farbtupfer und lassen den Garten interessanter wirken."
Bienen und andere Bestäuber haben eine zentrale Bedeutung für unser Ökosystem und unsere Ernährung, wie der LLH erläuterte. "Sie tragen maßgeblich zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei und sorgen mit ihrer Bestäubungsleistung dafür, dass wir eine reiche Ernte haben."
Daher sei ein buntes Nahrungsangebot für Insekten wichtig.
Zahlreiche Wildbienenarten vom Aussterben bedroht
"Fast die Hälfte der rund 560 heimischen Wildbienenarten steht auf der Roten Liste, 31 Arten sind sogar vom Aussterben bedroht", erläuterte Annely Brandt vom Bieneninstitut Kirchhain. Während Honigbienen bis zu 6000 Meter weit flögen, seien Wildbienen je nach Art oft im Umkreis von wenigen hundert Metern unterwegs. "Sie sind daher auf ein flächendeckendes Blütenangebot angewiesen", erklärte Brandt.
"Jeder kann beitragen, Insekten zu unterstützen. Dazu reicht schon eine Fensterbank oder ein Vorgarten mit bienenfreundlichen Pflanzen, öffentliche Flächen in Städten mit blühenden Sträuchern, Bäumen und Blühflächen."
Bei dem Wettbewerb "Schönste Rasenfrisuren" lockt unter anderem als erster Preis ein Gutschein für die Teilnahme an einem Gartenbauseminar. Bis 30. Juni kann jeder Teilnehmer maximal drei Fotos seines Rasens an die E-Mail-Adresse presse@llh.hessen.de schicken.
Titelfoto: Frank Rumpenhorst/dpa