Extremes Unwetter: Superzelle und Tornado fegen über Nordhessen

Kassel/Waldeck-Sachenhausen - Am späten Nachmittag erreichten die angekündigten schweren Unwetter hervorgerufen durch das Tief "Lambert" im Bereich Nordhessen den Kreis Waldeck-Frankenberg sowie Kassel. Bilder der Verwüstung waren die dramatische Folge.

In Kassel war nach dem heftigen Unwetter am Donnerstag Land unter. Zwischenzeitlich fielen Hagelkörner mit einem Durchmesser von etwa fünf Zentimetern.
In Kassel war nach dem heftigen Unwetter am Donnerstag Land unter. Zwischenzeitlich fielen Hagelkörner mit einem Durchmesser von etwa fünf Zentimetern.  © Montage: Nicole Schippers/dpa, Hutter/vifogra/dpa

Gegen 16.19 Uhr meldete der Wetterdienst "Kachelmannwetter" eine wichtige Warnung vor einer rotierenden Unwetter-Zelle bei Kassel, auch Tornados seien möglich. Nur kurze Zeit später brach der Himmel über Nordhessen zusammen.

Sogenannte Superzellen zogen mit wahnsinnigen Kräften über das Land. Starkniederschlag, Hagel, Sturmböen bis hin zu Tornados waren die Folge.

In Kassel kam es zu massiven Überschwemmungen, zahlreichen abgeknickten Bäumen und Hagelschauern, deren Körner von der Größe eines Golfballes waren. Sogar der Cell-Broadcast-Alarm via Handy warnte die Anwohner.

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"In Kassel gibt es Probleme am Hauptbahnhof mit Wasser und am Bahnhof Wilhelmshöhe mit der Oberleitung", sagte außerdem eine Bahnsprecherin. Hiervon sei auch die Fernverkehrsstrecke Kassel-Göttingen betroffen. Vorerst müsse man auf den Bahnhof Wilhelmshöhe ausweichen. Zudem musste der öffentliche Nahverkehr laut Webseite der Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) unwetterbedingt erst einmal eingestellt werden.

Im Kreis Waldeck-Frankenberg berichtete die Polizei unter anderem von mehreren abgedeckten Dächern. Laut dem Radio-Sender "Hit Radio FFH" soll in Waldeck-Sachenhausen sogar ein Tornado über die Ortschaft gefegt sein.

Schulklasse während Unwetter auf der Fulda: Unglück gerade noch verhindert

Ein besonders gefährlicher Vorfall ereignete sich darüber hinaus auf der Fulda in Höhe des Auedamms. Dort war eine Gruppe von Schülern in Ruderbooten unterwegs, als sich die dunklen Wolken näherten. Feuerwehr und Polizei waren bereits auf einen Notfall vorbereitet, doch glücklicherweise gelangten alle Kinder wohlbehalten zurück ans rettende Ufer, wie ein Polizeisprecher erklärte.

"Die Feuerwehr kommt mit ihren Einsätzen nicht hinterher", so ein Polizeisprecher. Schließlich zog das Unwetter laut Polizei weiter Richtung Nordosten - weitere Gewitterfronten seien allerdings nicht ausgeschlossen.

Erstmeldung, 22. Juni, 18.23 Uhr; Update 20.03 Uhr.

Titelfoto: Montage: Nicole Schippers/dpa, Hutter/vifogra/dpa

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