Endlich wieder Hessentag, aber buntes Programm in Pfungstadt wird teurer als gedacht
Pfungstadt - Stars wie Sarah Connor (42), Silbermond und Peter Maffay (73) sollen möglichst viele Gäste zum Hessentag in Pfungstadt locken. Die Großveranstaltung in Südhessen wird wegen der gestiegenen Preise deutlich teurer werden als geplant.
Nach drei Jahren coronabedingter Pause soll der Hessentag im Juni wieder mit einem bunten Programm gefeiert werden.
"Der Hessentag ist ein Fest für alle und soll auch die Vielfalt unseres Landes zum Ausdruck bringen", sagte der Bürgermeister von Pfungstadt, Patrick Koch (47, SPD), am Donnerstag bei der Vorstellung des Programms. Dieses umfasst rund 1000 größere und kleinere Veranstaltungen. Zu den Höhepunkten des Festes vom 2. bis 11. Juni unter dem Motto "Pfungstadt zieht an!" gehören Auftritte der Sängerinnen Sarah Connor und Andrea Berg (57), der Band Silbermond sowie von Peter Maffay. Auch der Komiker Bülent Ceylan (47) hat für die 60. Auflage des Hessentags sein Kommen angekündigt.
Die Veranstaltung wird deutlich teurer als geplant. 10,6 Millionen Euro sind nun kalkuliert - rund 1,9 Millionen Euro mehr als ursprünglich berechnet. Grund für die Erhöhung sind die gestiegenen Preise für Sicherheits-, Verkehrs- und Sanitätsdienste. Die Mehrkosten können von der südhessischen Kommune finanziert werden. "Wir haben im letzten Jahr gut gewirtschaftet, sodass wir aus den Mitteln der Hessenkasse noch einen Betrag in dieser Höhe zur Verfügung haben", erklärte der Bürgermeister.
Zudem beantrage die Stadt beim Land einen höheren Zuschuss als die obligatorischen zwei Millionen Euro. Hierfür müssten jedoch die Mehraufwendungen nachgewiesen werden, daher könne darüber erst nach dem Hessentag entschieden werden. Die Pfungstädter Stadtverordneten hatten am Mittwochabend für die Bereitstellung der überplanmäßigen Haushaltsmittel gestimmt.
Wegen gestiegener Kosten: Hessentag benötigt für die Zukunft wohl eine grundlegende Reform
Der Bund der Steuerzahler Hessen nahm die gestiegenen Kosten zum Anlass, eine grundlegende Reform der Großveranstaltung zu fordern.
"Die Welt und damit auch die Rahmenbedingungen eines solchen Mega-Events haben sich so stark verändert, dass das Land endlich tiefgreifende Konsequenzen für künftige Hessentage ziehen muss", erklärte der Vorsitzende Joachim Papendick vor einigen Tagen.
Regelmäßig gibt es Kritik an der Größe und den Kosten für den Hessentag - mehrere Gastgeberstädte fuhren in den vergangenen Jahren Defizite ein.
Den Hessentag gibt es seit 1961. Ins Leben gerufen wurde er vom damaligen Ministerpräsidenten Georg August Zinn (†74, SPD), der das Gemeinschaftsgefühl in dem Bundesland mit seinen zahlreichen Vertriebenen und Neubürgern fördern wollte.
Die erste Hessentags-Stadt war Alsfeld im Vogelsbergkreis. Seitdem hat sich die Veranstaltung immer mehr zum Musikfestival entwickelt, auf dem auch international bekannte Stars auftreten.
Zum letzten Mal wurde der Hessentag 2019 in Bad Hersfeld veranstaltet. Wegen der Corona-Pandemie mussten die Feste in Bad Vilbel und Fulda abgesagt werden. Pfungstadt hatte das Fest bereits 1973 ausgerichtet.
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