Crime und Unfälle in Hessen: Der erste Teil des großen Jahresrückblicks 2023
Frankfurt am Main/Hessen - Auch in diesem Jahr beschäftigten Verbrechen, Gerichtsprozesse und Unfälle die Menschen in Frankfurt und ganz Hessen. Die wichtigsten Ereignisse haben wir nun in zwei Artikeln für Euch zusammengefasst. Wir beginnen mit dem Rückblick auf die Monate Januar bis Juni.
Prozess im Mordfall Ayleen (†14) und der "Cold Case" um die getötete 15-jährige Jutta
5. Januar: Im Fall der getöteten 14-jährigen Ayleen erhebt die Staatsanwaltschaft Gießen Anklage wegen Mordes gegen den heute 30 Jahre alten Jan-Heiko P.
Die Ermittler gehen davon aus, dass er die Jugendliche vergewaltigen wollte und dann tötete. Ihre Leiche versteckte er am Teufelsee nahe Echzell im Wetteraukreis. Dorthin führte er dann später die Ermittler.
Der Mordprozess beginnt am 13. Juni, im September wird der Angeklagte zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt.
18. Januar: Vor dem Landgericht Hanau beginnt der Mordprozess um eine schreckliche Tat. Ein Vater soll seine siebenjährige Tochter und seinen elfjährigen Sohn getötet haben.
Laut Anklage wollte er so die Mutter der Kinder und getrennt von ihm lebende Ehefrau bestrafen. Das Urteil ergeht Ende Mai - gegen den Inder verhängen die Richter lebenslange Haft.
9. März: Ein 18-Jähriger soll in Frankfurt einen islamistisch motivierten Anschlag geplant haben. Ermittler nehmen den Deutschen an der deutsch-österreichischen Grenze bei Passau fest.
Unter anderem besorgte er sich Baupläne für Spreng- und Brandvorrichtungen. Laut Ermittlungen war er auf dem Weg in den Irak, um sich dort der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) anzuschließen.
30. März: Knapp 40 Jahre nach dem Mord an der 15-jährigen Jutta in Südhessen hat die Polizei einen Verdächtigen ermittelt.
Der inzwischen 62-Jährige soll die Jugendliche am 29. Juni 1986 in einem Wald bei Lindenfels im Kreis Bergstraße vergewaltigt und getötet haben.
Damalige Beweisstücke wurden erneut untersucht - dabei fand sich DNA des Verdächtigen. Er wurde wegen des Tatverdachts des Mordes in Untersuchungshaft genommen. Mitte November beginnt vor dem Landgericht Darmstadt der Prozess.
Feuer im Wohnhaus des "Kannibalen von Rotenburg" und kuriose Sicherheitspanne bei Olaf Scholz
17. April: Das frühere Wohnhaus des als "Kannibalen von Rotenburg" bekannt gewordenen Armin Meiwes wird bei einem Brand völlig zerstört.
Das Feuer bricht nachts in dem leer stehenden Gebäude in Rotenburg an der Fulda (Landkreis Bad Hersfeld-Rotenburg) aus, die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus.
24. Mai: Am Frankfurter Flughafen kommt es zu einer schweren wie kuriosen Sicherheitspanne. Ein Autofahrer schließt sich mit seinem Privatwagen dem Konvoi von Bundeskanzler Olaf Scholz an.
Er gelangt so auf das Flughafengelände und umarmt Scholz, als der ins Flugzeug umsteigen will - offenbar ohne böse Absichten.
Erst dann greifen die Personenschützer ein. Scholz bleibt gelassen - er habe sich zu keiner Zeit bedroht gefühlt, lässt er erklären.
Zwei Teenager sterben bei Boots-Unfall, Segelflugzeug stürzt ab
27. Mai: Ein 13-Jähriger und eine 15-Jährige ertrinken in einem Badesee nahe Bebra. Sie waren mit mehreren anderen Jugendlichen auf einem Boot unterwegs gewesen, als sie ins Wasser gingen und nicht mehr auftauchten.
Eine stundenlange Suchaktion bleibt ohne Erfolg, nur die Leichen können später geborgen werden.
28. Mai: Beim Absturz eines Segelflugzeugs in Wetzlar stirbt der Pilot. Das Kleinflugzeug streift in einem Wohngebiet ein Haus und stürzt dann auf ein Auto.
Dessen Fahrerin wird mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Tödliche Auseinandersetzung bei Jugendfußball-Turnier und schwere Unwetter über Nordhessen
28. Mai: Bei einem Jugendfußballturnier in Frankfurt kommt es nach Ende eines Spiels zu Tumulten.
Dabei schlägt ein Spieler einer französischen Mannschaft einem 15-jährigen Spieler einer Berliner Mannschaft so schwer gegen den Kopf, dass der Jugendliche wenige Tage später im Krankenhaus stirbt. Der mutmaßliche Täter ist 16 Jahre alt und kommt in Untersuchungshaft.
22. Juni: Ein heftiges Unwetter entlädt sich über Teilen von Hessen, insbesondere Nordhessen ist betroffen.
Feuerwehren und Hilfsorganisationen rücken landesweit zu rund 1700 Einsätzen aus. Bahnstrecken müssen zeitweise gesperrt werden.
Der Nahverkehr ist erheblich beeinträchtigt, in Kassel bleiben deshalb die Schulen am nächsten Tag geschlossen.
Titelfoto: Bild-Montage: Philipp Apel/OSTHESSEN|NEWS/dpa, Helmut Fricke/dpa, Frank Rumpenhorst/dpa