Anwohner entsetzt: Google Maps sorgt für Lkw-Chaos und Gefahr für Leib sowie Leben
Edermünde - Den Anwohnern im hessischen Schwalm-Eder-Kreis-Örtchen Grifte, einem Stadtteil von Edermünde, fehlt jegliches Verständnis. Seit Jahren haben sie mit einem enormen Verkehrs-Korso zu leben, der sich tagtäglich durch ihre Heimat schiebt. Mitschuld daran trägt Internet-Riese Google.
Wie die Hessenschau berichtet, sorgen vor allem Lastwagenfahrer dafür, dass die Wut der Bewohner des 2000-Seelen-Ortes immer weiter wächst.
Denn besonders Brummis, die eigentlich gar nicht über die durch Grifte verlaufende L3221 düsen dürften, nutzen diese als Überbrückung von den Autobahnen 49 und 44 rund um Kassel auf die A7.
Würde man die Trucker selbst fragen, würden sie die unerlaubte Umgehung auf permanente Sperrungen und Baustellen auf den Hauptverkehrswegen schieben.
Und: Gänzlich alleine schuld an der Misere scheinen sie ebenfalls nicht zu sein. So sei es vor allem Googles Karten- und Navigationsdienst Maps, der den Weg mitten durch Grifte als sinnvolle und zeitsparende Alternative empfiehlt.
Eine Presseanfrage seitens TAG24 beantwortete eine Google-Sprecherin insofern, dass der Fall dem Unternehmen bereits vorliege. Darüber hinaus könnten "Nutzerinnen und Nutzer fehlerhafte Informationen auf Google Maps jederzeit direkt innerhalb von Google Maps mit Hilfe des Feedback-Buttons melden."
Zudem sei "Google Maps nur für eine Nutzung mit Privatfahrzeugen und nicht für LKW gedacht", wie es abschließend seitens der Sprecherin des Tech-Giganten hieß.
Vollsperrung im August soll notwendige Sanierung ermöglichen und Massenverkehr stoppen
Besonders gefährlich für Leib und Leben der Anwohner, aber auch der illegal durch Grifte fahrenden Verkehrsteilnehmer bleibt zu erwähnen: Bei der Route handelt es sich nicht um eine Straße im klassischen Sinne.
Viel eher führt der Weg über die Bergshäuser Brücke direkt über den Pilgerbach, die sich insbesondere seit 2021, als sich der Verkehrsfluss enorm steigerte, in immer kritischerem Zustand befindet.
Bei weiterhin derart hoher Gewichtsbelastung könnte die Katastrophe in Form eines Einsturzes drohen.
Um dem vorzeitig entgegenzuwirken, will die hessische Straßenverkehrsbehörde Hessen Mobil ab Mitte August mit einer Vollsperrung der Guxhagener Straße dafür sorgen, dass die dringend notwendige Baumaßnahmen in Ruhe getätigt werden können.
Ob dies mit einem Ende des unerlaubten Brummi-Aufkommens einhergehen wird oder ob weitere Maßnahmen notwendig sein werden, bleibt hingegen abzuwarten.
Titelfoto: Montage: 123RF/welcomia, 123RF/bigtunaonline